medienticker:
Reichster Ukrainer übergibt Medienimperium an die Regierung
Kurz nach der Ankündigung eines Ausstiegs aus dem Mediengeschäft am Montag haben die Nachrichtenseiten des ukrainischen Milliardärs Rinat Achmetow ihren Betrieb eingestellt. Die frei verfügbaren Fernsehsender der Gruppe zeigten zuletzt über Antenne und Satellit das seit dem russischen Einmarsch im Februar landesweit einheitliche Nachrichtenprogramm.
Achmetows Medienunternehmen gehört zu den vier großen Mediengruppen der Ukraine. Der Unterhaltungssender Ukrajina war 2021 noch Marktführer bei den über 18-Jährigen. Der erst 2019 gestartete Nachrichtensender Ukrajina 24 wiederum dominierte das Nachrichtensegment. Hintergrund von Achmetows Rückzug aus dem Mediengeschäft ist ein 2021 beschlossenes Gesetz gegen superreiche Ukrainer. Großunternehmer mit Medieneinfluss sollten dazu in ein sogenanntes Oligarchen-Register aufgenommen werden. Diese Oligarchen dürfen dann keine Parteien, politische Werbung oder Demonstrationen finanzieren und sind von Geschäften mit Privatisierungen ausgeschlossen. Achmetow hat ein geschätztes Vermögen von mehr als 4 Milliarden Euro. Seine Holding SCM ist unter anderem in den Sektoren Stahl, Energie und Kohle aktiv. (dpa/afp)
EX-DFL-Chef und Springer kaufen Sport-TV-Rechte
Seit seinem Abschied von der Deutschen Fußball Liga mischt Christian Seifert den Sport-TV-Markt auf. Das gemeinsame Medienunternehmen des früheren Fußball-Managers und des Medienkonzerns Axel Springer hat bisher die Rechte für Tischtennis, Volleyball und Basketball erworben. Mit der Entscheidung des Präsidiums der Handball-Bundesliga, ab 2023 mit der neuen Sport-Streamingplattform zusammenzuarbeiten, gilt nun das vierte Recht als sicher. Es finden laut HBL derzeit „finale Vertragsgespräche“ statt: „Ziel beider Parteien ist es, eine langfristige Zusammenarbeit bis einschließlich der Saison 2028/29 zu vereinbaren.“
Für Sportfans wird es deshalb noch unübersichtlicher. Neben den klassischen Fernsehsendern wie ARD, ZDF oder RTL gibt es mit Sky und Dazn zwei große Pay-Anbieter für Sport. Hinzu kommen zahlreiche Streamingangebote wie RTL+ oder Amazon sowie Plattformen wie sportdeutschland.tv oder sporttotal.tv. (dpa)
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