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Archiv-Artikel

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Doris Schröder-Köpf (41), Boulevard-Journalistin a. D., geht juristisch gegen den Stern vor, weil der am vergangenen Donnerstag schrieb, sie habe „den Begriff Vertrauensfrage und die Idee von den vorgezogenen Wahlen in die Runde“ geworfen und damit ihrem Bundeskanzler-Gatten den Weg aus der dräuenden Kanzlerdämmerung geleuchtet. Schröder und der SPD-Parteichef Frank Müntefering hätten dagegen nur geraucht: „Kurz darauf hing über den Rauchwolken (…) die Ratlosigkeit darüber, wie alles weitergehen könnte.“ Laut Stern verlangt Schröder-Köpf nun Unterlassung und Richtigstellung. Die beanstandeten Passagen bezögen sich vor allem auf angebliche Verletzungen ihrer Persönlichkeitsrechte, indem ihr eine aktive Rolle in der Politik ihres Mannes unterstellt werde. In der Tat präsentiert der Artikel so schöne Schmachtfetzen wie „Doch wie immer, wenn Gerhard Schröder sich etwas von Doris in den Kopf hatte setzen lassen, wurzelte das und wuchs und gedieh“. Und Schröder habe nun mal „diese sentimentale Leidenschaft für Frauen, die leidenschaftlich und mafiös zu ihm stehen“. Beim Stern gibt man sich dagegen sicher, mit diesem Schwurbelantentum („Die Schröders sind ‚partners in crime‘, zwei Verschworene gegen den Rest der Welt“) ungeschoren davonzukommen: „Wir haben volles Vertrauen in die Verlässlichkeit der Kontakte der Autorin“, heißt es aus Hamburg. (dpa/taz)