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Journalistischer Rückzug aus Russland

Rund 150 russische Medienschaffende seien seit Beginn der Invasion in der Ukraine ins Exil gegangen. Das teilte die Organisation Reporter ohne Grenzen am Dienstag in Berlin mit. Sie beruft sich auf das unabhängige Portal Agentstwo. Reporter ohne Grenzen ruft die Bundesregierung zu einer unbürokratischen Aufnahme von Journalistinnen und Journalisten auf, die Russland verlassen müssen. Etliche unabhängige Medien hätten ihre Arbeit wegen der massiven staatlichen Zensur eingestellt, andere berichteten nicht mehr über die Kämpfe in der Ukraine.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte Berichten zufolge am Freitag ein Gesetzespaket unterzeichnet, das die „öffentliche Verbreitung absichtlich falscher Infor­mationen über die Benutzung der Streitkräfte der Russischen Föderation“ unter Strafe stellt. Es drohen demnach bis zu 15 Jahre Haft. In russischen Staatsmedien ist nicht von einem Krieg gegen die Ukraine die Rede, sondern von einer „militärischen Spezialaktion“.

Als Reaktion auf das verschärfte Mediengesetz beschlossen zahlreiche westliche Medien, aus Sicherheitsgründen vorerst nicht mehr aus Moskau zu berichten, darunter auch die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland. Am Montagabend gab die Frankfurter Allgemeine Zeitung bekannt, ihre Korrespondenten vorerst aus der russischen Hauptstadt abzuziehen. (epd)

Wegen Döpfner: Funke Medien verlässt BDZV

Die Funke Mediengruppe verlässt den Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), an dessen Spitze Springer-Chef Mathias Döpfner als Präsident steht. Ein Funke-Sprecher bestätigte am Samstag einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, wonach das Essener Medienunternehmen zum 30. Juni kündigen und aus dem BDZV Ende des Jahres austreten werde. „Bis dahin arbeiten wir aber noch intensiv an der Reform des Verbandes mit“, betonte er.

Funke hatte zuletzt den Rücktritt von Springer-Chef Döpfner als BDZV-Präsident gefordert. Man sehe „die Werte, die wohl jedes dem Journalismus verpflichtete Verlagshaus auszeichnen“, nicht mehr ausreichend repräsentiert, hieß es im Februar. „Zudem haben wir Sorge, dass die Glaubwürdigkeit der gesamten Branche gefährdet ist.“ (epd)

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