medienticker:
Diversity-Guide für Redaktionen erschienen
Viele Redaktionen in Deutschland werden von weißen Männern dominiert, vor allem in den Führungsetagen – und das schlägt sich auch in der Berichterstattung nieder. Frauen, Menschen mit Behinderung oder mit Einwanderungsgeschichte, BPoC oder LGBTIQ werden dabei vernachlässigt und ausgegrenzt. Damit sich daran etwas ändert, hat ein Bündnis von Organisationen am Dienstag erstmals Anleitungen, Fakten und Checklisten für intersektionale Diversität in den Medien veröffentlicht. Der digitale Guide, der in Zusammenarbeit mit den Neuen deutschen Medienmacher*innen, Leidmedien, dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland, der MaLisa Stiftung, ProQuote Medien und der Queer Media Society, entwickelt wurde, soll dabei stetig weiterentwickelt werden.
Warum vielfältig besetzte Redaktionen wichtig sind, erklärt der Guide wie folgt: „Mehr Diversität bedeutet, neue Talente zu finden, auf mehr Kompetenzen zurückgreifen zu können, ein besseres Betriebsklima zu schaffen und vor allem neue Zielgruppen zu gewinnen.“ Doch: Wie besetzt man eine Redaktion vielfältig? Welche Bilder sind eigentlich diskriminierungsarm und auf welche stereotypen Darstellungen sollte man besser verzichten? Und wie genau funktioniert das jetzt noch mal mit der geschlechtergerechten Sprache? All das sind beispielhafte Fragen, auf die der Guide eine Antwort liefern möchte. (taz)
Seibert letztes Mal in der Bundespressekonferenz
Bei seinem mutmaßlich letzten Auftritt als Regierungssprecher hat Steffen Seibert in der Bundespressekonferenz die Rolle der Institution für die Demokratie und Pressefreiheit in Deutschland gewürdigt. „Die Regierungspressekonferenz hat ihre guten und schlechten Tage“, sagte Seibert am Montag vor der Hauptstadtpresse. Nicht immer sei die Pressekonferenz ergiebig. „Aber immer ist die Bundespressekonferenz ein gutes Stück Demokratie.“ Pressekonferenzen „in Regie der Journalisten“ seien gerade aus der Sicht der freien Medien das bessere System, betonte Seibert. Deutliche Kritik übte er an den oftmals leeren Stühle in der Bundespressekonferenz. 1.058-mal stand er selbst bei der Regierungspressekonferenz Rede und Antwort. Er sehe darin die zentrale Aufgabe eines Regierungssprechers, betonte er. Von den Mitgliedern der Bundespressekonferenz erhielt der Hobbykoch Seibert zum Abschied einen Messerschleifer. (epd, afp)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen