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Messengerdienst Telegram sperrt Kanäle, die zu Gewalt aufrufen

Telegram hat nach eigenen Angaben Dutzende Kanäle gesperrt, die gegenüber Tausenden von Mitgliedern zu Gewalt ­aufgerufen hätten. Darüber berichtete der US-amerikanische Nachrichtensender CNN am Mittwochabend Ortszeit auf seiner Website.

Telegram-Sprecher Remi Vaughn sagte dem Sender, dass der Dienst friedliche Diskussionen und Proteste willkommen heiße, und verwies dabei auf Protestbewegungen im Iran, in Belarus, Thailand und Hongkong. Gleichzeitig sagte er, dass Telegram „öffentlich zugängliche Inhalte, die direkte Aufrufe zu Gewalt enthalten“, routinemäßig entferne. In Deutschland ist der Messergendienst seit Beginn der Pandemie auch im Milieu der Coronaleugner:innen beliebt.

Am Dienstag hatte der russische Unternehmer und Telegram-Gründer Pawel Durow erklärt, dass der Messengerdienst mittlerweile mehr als 500 Millionen Nutzer:innen zähle, 25 Millionen seien in den vergangenen Tagen hinzugekommen. Diese Zunahme dürfte auch damit zusammenhängen, dass sich viele User:innen derzeit offenbar vom Konkurrenten Whatsapp abwenden, weil dieser vergangene Woche Nutzer:innen aufgefordert hatte, neuen Geschäftsbedingungen zuzustimmen. Darin heißt es, dass Whatsapp künftig persönliche Daten mit Facebook austausche, unter anderem Telefonnummern, Transaktionsdaten „und Informationen darüber, wie du mit anderen (einschließlich anderen Unternehmen) interagierst“. Facebook hatte den Marktführer unter den Messengerdiensten 2014 übernommen. (taz)

Durchsuchungsbeschluss für Räume des „Business Insider“

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat im Zusammenhang mit der Aufklärung der Spitzelaffäre bei Volkswagen einen Durchsuchungsbeschluss für die Redaktions­räume des Onlineportals Business Insider in Deutschland erwirkt. Darüber hat am Donnerstag die Wirtschaftswoche berichtet.

Laut Informationen des Magazins wollten Ermittler so an Aufzeichnungen vertraulicher Sitzungen bei dem Autobauer gelangen, die von einem VW-Mitarbeiter angefertigt worden waren und über die Business Insider bereits berichtet hatte. Die Redakteure von Business Insider konnten eine Durchsuchung demnach aber verhindern, indem sie die Mitschnitte freiwillig herausgaben. (taz)