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Archiv-Artikel

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Bilal Hussein, 36, seit 19 Monaten im Irak ohne Anklage inhaftierter Fotograf der US-Nachrichtenagentur AP, soll nach dem Willen der USA vor ein irakisches Gericht gestellt werden. Laut US-Verteidigungsministeriums sei Hussein ein in die Medien eingeschleuster Terrorhelfer. AP fordert weiterhin seine „sofortige Freilassung“. Die USA rechtfertigen Husseins Inhaftierung damit, dass dieser mit der Kamera zur Stelle gewesen sei, wenn Aufständische Anschläge verübt hätten. Beweise legten sie laut AP nicht vor. Die Agentur hat nach eigenen Angaben keine Hinweise darauf, dass der Pulitzer-Preisträger Kontakt zu Aufständischen hatte, und wies alle Anschuldigungen zurück. AP-Chef Tom Curley erklärte, man sei „tief besorgt“, dass Husseins Rechte „weiter missachtet“ werden. (afp/ap)

Bodo Hombach, 55, WAZ-Geschäftsführer, hat eine Kurswende in der Verlagspolitik in Osteuropa angekündigt. Die WAZ will ihre osteuropäischen Zeitungen künftig besser kontrollieren. Die bisherige Verlagspolitik, sich bei den osteuropäischen Titeln nur um verlegerische Aufgaben zu kümmern und die Inhalte allein der Chefredaktion zu überlassen, könne wegen negativer Erfahrungen so nicht mehr aufrechterhalten werden, so Hombach. Verträge, die eine redaktionelle Einmischung prinzipiell ausschlössen, würden künftig nicht mehr unterzeichnet, so Hombach. Stattdessen müssten journalistische Qualitätsstandards und die Wahrhaftigkeit der Berichterstattung gesichert werden. Hombach reagierte unter anderem auf die Kritik an zwei bulgarischen Zeitungen, an denen die WAZ beteiligt ist. (epd)