lokalkoloratur

Ein Tuborg-Mann schwitzt immer. Im Sommer, weil es zu heiß ist, im Winter, weil er diesen Weihnachtsmann-Fummel tragen und Bierkisten bescheren muss. Weil seine Chefs vom dänischen Carlsberg-Konzern vor Jahresfrist die Hamburger Holsten-Brauerei gekauft haben, hat er zusätzlich zu tun. Schließlich kommt jedes fünfte Bier, das in Norddeutschland getrunken wird, von Holsten. Carlsberg hat das nicht davon abgehalten, 150 Leute zu entlassen, die dem Tuborg-Mann jetzt nicht beim Trinken, äh Tragen helfen können – dabei wären sie als Norddeutsche topp verkleidet gewesen. Keiner hätte gemerkt, dass die von Carlsberg her kommen und nicht von Holsten hoch. Die Aussichten in Deutschland beurteilte der Chef des Tuborg-Mannes, Nils S. Andersen, als mau. Solange sich das Konsumklima nicht ändere, sei weiterhin mit Arbeitsplatzabbau in der Altonaer Brauerei zu rechnen, drohte er. Trinken ist also gut gegen die Arbeitslosigkeit. Damit‘s bei Holsten nicht knallt am dollsten. knö