lokalkoloratur :
Der Glanz von Sigmund Freud könnte bis nach Wandsbek strahlen – wenn sich die Welt bewusst wäre, dass der Begründer der Psychoanalyse am 13. September 1886 dort geheiratet hat. Seine Frau Martha Bernays stammte aus Hamburg. Die Jüdische Gemeinde hat darum gebeten, eine Straße im Kerngebiet nach ihrem Glaubensbruder umzubenennen. Das Bezirksamt schlug die Wandsbeker Allee vor. Am Donnerstag soll die Bezirksversammlung darüber abstimmen, wobei CDU und SPD ihre Zustimmung signalisiert haben. Hier regt sich das Über-Ich der GAL: Sie findet, die Abgeordneten dürften so eine wichtige Straße nicht am Bürger vorbei umbenennen. Sicherlich seien Sigmund oder Martha Freud bestens für die Benennung einer Straße geeignet. So eine Entscheidung müsse jedoch auf einer überzeugenden Grundlage und nicht aus dem Bauch heraus, sozusagen vom Es, getroffen werden – ein Plädoyer für ein gesundes politisches Bewusstsein, das Freud freuen würde. knö