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Archiv-Artikel

live on stage Coverdales Whitesnake

Das letzte relevante musikalische Lebenszeichen war ein Album mit Jimmy Page – einst Gitarrist bei Led Zeppelin. Jetzt das stilvolle Comeback: redundante Gitarrensoli, angeberisches Schlagzeug-Solo. Und natürlich Diva Coverdale in immer gleichen Rockstar-Posen, die nachdrücklich die Berechtigung des Begriffs „Cock-Rock“ unterstreichen.

So viel zu den Notwendigkeiten einer Whitesnake-Show anno 2004. Das 2000-köpfige Publikum bekommt ausschließlich alte Hits zu hören. Was auch gruselige Pop-Schinken wie „Is This Love?“ einschließt, mit denen Whitesnake 1987 als eine der letzten klassischen Hardrock-Bands reüssieren konnten – kurz vor Guns‘n‘Roses und Grunge.

Wie viele Jahre seither ins Land zogen, lässt sich im Bremer Pier 2 bei dem einzigen Norddeutschland-Gig der Band sehen. Coverdale erzählt von seiner ersten Show in Bremen, damals als Sänger bei Deep Purple, als harter Rock noch eine richtig aufregende Sache war: mit Aufstand, Polizei und Wasserwerfern. Heute kokettiert Coverdale mit seinem Alter (bald wird er 53) und legt doch die Show hin, die man seinerzeit ebenso hätte spielen können. Von Deep-Purple-Klassikern wie „Burn“ und „Soldier Of Fortune“ über „Here I Go Again“ und „Ain‘t No Love In The Heart Of The City“ bis hin zum opulenten Finale „Still Of The Night“ spielen Coverdale & Co. ihr Programm solide druckvoll, wobei die Stimme bisweilen (absichtlich?) in den satten Gitarren etwas untergeht. Andreas Schnell