links, zwo, drei, vier : Links vom Rande komm ich her
Der Versuch ist, kein Zweifel, nicht ohne Reiz, die Vorstellung einer Alternative links von Schröders Hartz nicht ohne Charme. Und über die Legitimation für eine sozialpolitische Protestpartei kann es gleich gar keinen Zweifel geben. Das Votieren für eine Neue Linke vermag auf sehr plausiblen Argumenten zu fußen.
Kommentarvon Sven-Michael Veit
Politische Bewegungen in diesem Staat, in dieser Stadt, entstehen notwendigerweise an den Rändern. Aus dem einfachen Grund, dass diese immer breiter werden. Denn in der – alten, neuen, so genannten – Mitte türmt sich der Stapel der etablierten Parteien. Doch mit herzerwärmenden Heilsbotschaften ist der nicht zum Einsturz zu bringen.
Schon der Regenbogen strauchelte zweimal auf dem parlamentarischen Weg– zunächst solo wie auch vor fünf Monaten mit Bündnispartnern, die jetzt in neuem Gewande wieder auferstehen. Und geändert hat sich seitdem nur eines: Der schillbereinigte Schwarz-Senat hat klargestellt, dass er sich auf seinem sozialen Crash-Kurs von niemandem überholen zu lassen gedenkt und schon gar nicht von Roten und Grünen.
Weshalb es denen gar nicht mal so schwer fällt, sich wortreich als kleineres Übel in harten Zeiten zu verkleiden – im Vergleich zu den Regenten in Haupt- wie Hansestadt. Am linken Rand ist deshalb die Luft arg dünn. Zumal es dort am Bekenntnis zur Verantwortung fehlt. Denn wer gewählt werden will, muss auch – besser – regieren wollen.
Neinsager waren noch nie politisch attraktiv.