piwik no script img

linda de mol: verhöhnerin deutscher hymne

Sie ist klug wie ein Brötchen, und wenn sie den Mund öffnet, klingt es auch sehr teigig: Die niederländische TV-Kraft Linda de Mol hat sich mit ihrer Begattungsshow „Traumhochzeit“ in die harten Herzen deutscher Fernsehkonsumenten carrellt. „Jetzt der Schock“, empört sich die Bild-Zeitung: „Im holländischen Fernsehen beleidigte sie ganz Deutschland, bezeichnete unsere Nationalhymne als ‚Scheißlied‘“, bekommt sich unsere Bild ganz und gar nicht mehr ein. Was war geschehen? „Der ganze Skandal“ (Bild): In der Show „Miljoenenjacht“ kann ein Kandidat die Frage nicht beantworten, wer die deutsche Nationalhymne komponiert hat. Um ihn zu trösten, pappelt Frau de Mol: „Ach het is toch een rotlied.“ Wegen des „Scheißlieds“ droht Bild der Hollandsemmel nun mit dem Staatsanwalt: „Der Staatsanwalt kann ein Ermittlungsverfahren gegen sie einleiten gemäß § 90 a StGB – Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole“. Gibt es eigentlich auch einen Paragrafen gegen heuchlerischen Kampagnenjournalismus? Bild – ach het is toch een rotblad.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen