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Archiv-Artikel

letzte fragen

Warum begrüßt man sich in Bayern mit „Grüß Gott“? (12. 4.)

1. Ach was ?! – Begrüßt man sich in Berlin anders ?

oder

2. Christliche Soziale Union ! Eine Begrüßung mit „Freundschaft“ geht da einfach nicht.

oder

3. „Ich begrüße Sie/dich im Namen des christlichen dreieinigen Gottes“. Das allerdings kann sich kein Bayer auswendig merken.

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Der Bayer an sich ist ein stolzer Mensch, daher meint die Aufforderung, Gott zu grüßen, eigentlich: Grüß mich, du Laffel!

Ansonst wittert der Bayer überall Preußen, die er zum Teufel wünscht. Das Wort darf er aber nicht in den Mund nehmen. Und deshalb wählt er den Umweg und schickt ihn zu Gott. Natürlich kommt kein Preuß’ da an, sondern eben in der Hölle. V. Weber

Nur für den Fall, dass jemand ihm begegnet, was aber bis jetzt nicht vorgekommen ist, sodass man diesen Gruß nach wie vor benutzt.

Rose Remmert, Freiburg

Wahrscheinlich erscheint er den Menschen unterhalb des Weißwurstäquators häufiger, was ja bei dem gesteigerten Hopfenblütenkaltschalenkonsum niemanden verwundert.

Ich jedenfalls antworte immer ganz freundlich: ja, wenn ich ihn sehe.

Christoph Schmid, Neustadt

Protest, Protest! So begrüßt man sich auch in Schwaben.

Konstantin Lipp, Heubach

Weil dort die herrschende und wahre Dekadenz von Weißwurst- und Leberkäsefabrikanten nur zu gut weiß, dass sie von Gott verlassen ist. Deshalb müssen es schon die kleinen Kinder so lernen, das „Grüß Gott“.

Andreas Mack, Nürnberg

Ganz Süddeutschland „grüßt Gott“, vor allem die Katholiken. Weshalb, weiß ich auch nicht.

Als ich als Sechsjähriger aus der Lüneburger Heide in die Pfalz kam, erstaunte mich diese Grußformel außerordentlich. Meine autochthonen Kameraden fanden ihn wohl auch seltsam, und wir grüßten eine Weile lang mit „Grieß Knopp“ (= Grießknödel), was aber den Erwachsenen überhaupt nicht auffiel! Georg Prüfer, Heidenheim

Ganz einfach, die haben zu viel Starkbier getrunken, und das verursacht Halluzinationen. Diese wiederum sorgen dafür, dass sie denjenigen, von dem sie glauben, ihn schon einmal gesehen zu haben, dann auch immer wieder grüßen wollen, Tag für Tag!

Antje Baltaci, Baden Baden

Weil die Bayern schon immer gewusst haben, dass Gott einen von ihnen nur dann zum Papst machen würde, wenn sie ihn in ihrer Grußformel ständig im Munde führten.

Lothar Picht, Sandhausen

Mit diesem Gruß waren in Bayern von jeher die „Landesfürsten“ gemeint, genossen diese – siehe König Ludwig der Zweite, Franz Josef Strauß oder auch Edmund Stoiber – doch schon zu Lebzeiten einen gottähnlichen Status wie der Tenno in Japan oder der Dalai Lama in Tibet.

Leider Gottes wird mit der jetzigen „landesfürstlichen“ Doppelspitze Beckstein/Huber dieser liebe Gruß in Bayern langsam aussterben.

Mit fragwürdigen Grüßen

Harald Staak, Frankfurt am Main

Als zwangsbajuvarisierter Franke kann ich auf die „Grüß Gott“-Frage nur antworten: Was zum Teufel soll die Frage? Weil „Grüß Göttin“ zwar politisch korrekt wäre, aber noch komischer klingen würde. Ekkehard Arnetzl, Bamberg

Weil man nicht jedem einen „guten Tag“ wünschen will.

Wolfgang Staudinger, Zeitlarn

Es handelt sich hier um die Lehensübersetzung des Grußes „Go mbeannaighe Dia dhuit“ der altirischen Klostersprache, die die iroschottischen Wandermissionare nach Bayern brachten. Es bedeutet „Gott segne dich!“.

Ist das nicht so viel schöner als das preußische „Tach, näch“?!

Ortwin Pröbstl, Bobingen

Wozu brauchen wir noch die Hanse außer für Kfz-Kennzeichen ? (13. 4.)

Damit ein paar bankrotte westdeutsche Kommunen, die auf Bundesländer machen, sich wenigstens einer gloreichen Vergangenheit bewusst bleiben; die ostdeutschen Kommunen haben sogar noch auf den Status als Bundesland verzichtet.

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Außer ein paar Hanseln brauchen wir sie nicht. Dieter Hohaus, Lüdenscheid

1. Für einen Teil eines Versicherungsnamens (Hanse-Merkur).

2. Für eine Briefmarke.

Und

3. mit leichter Abwandlung für einen Bundesligaverein an der Ostsee.

Konstantin Lipp, Heubach

Zum Angeben, mien Jung! Denn wer Hanse hat, hat auch Meer!

Antje Baltaci, Baden-Baden

Kann der Papst ungläubig den Kopf schütteln? (5. 4.)

Lieber zweifelnder Freund, wo solltest du bessere Antworten finden als in den Lehren unseres hl. Thomas von Aquin? Niemand wird abstreiten, dass unser Heiliger Vater ein lebenstätiger Mensch ist (homo actu secundo, vgl. Summa c. g. II, 89), ausgestattet mit denkender Seelentätigkeit (operatio animae rationalis) und motiblen sowie intellektiven Seelenpotenzen (potentiae animae motivum secundum locum et intellectivum, Summa th. I, 78, 1). Wahrlich, er besitzt daher die Fähigkeit, seinen Kopf zu schütteln (potentia movendi capitis sui), und zwar auch ungläubig (infideliter, ja sogar impiiter). Denn das ewige göttliche Gesetz gilt für ihn nicht (!) per modum actionis et passionis, sondern per modum cognitionis (S. th. 1. II, 93, 6).

Dieser gründliche Beweis wird dich und andere gewiss überzeugen.

Jan Neersö, Leipzig

Der Papst ist der oberste Christ, aber er bleibt ja ein Mensch. Dem Menschen wiederum ist es eigen, hin und wieder ungläubig zu sein. So ist denn auch der ungläubige Thomas Sinnbild für die Möglichkeit aller Gläubigen, zu zweifeln. Glauben ist ja eben nicht wissen.

Peter Schuster

Der Papst kann ungläubig den Kopf schütteln. Über Ungläubige.

Susanne Leer, Mönchengladbach

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