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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Warum tragen Physiker zu festlichen Anlässen immer Fliege? (18. 1.)

Immer? Nicht immer und auch nur eine Teilmenge mit vernachlässigbarer Mächtigkeit. Wahrscheinlich sogar nur jene, die sich auch sonst einen eher schlechten Geschmack entwickeln, etwa durch Kombinationen von Jacketts à la Lou van Burg und bunten Jürgen-von-der-Lippe-Hemden. Bei Chemikern scheint die Fliegensitte viel mehr verbreitet zu sein und hat ihren Grund: So hängt ihnen der Schlipsersatz im Gegensatz zu dem *%&@ #!-Schlips, den manche sogar im Labor glauben tragen zu müssen, nicht dauernd in die brodelnde Reagenz.

Thomas Vilgis, Physiker, militanter Nichtfliegenträger

Sie wollen wenigstens an Festtagen versuchen, der Schwerkraft zu trotzen.

Sebastian Lovens, Berlin

Da Physiker von Natur aus die Gravitationskraft anziehend finden und die Überwindung derselben umso mehr, wird die Fliege zum Symbol der Schwerelosigkeit, während die Krawatte sie merklich auf den Boden der Tatsachen zieht. Denn so berechnend Physiker sind, im Grunde wollen sie sich doch hochgeistig repräsentieren.

Nina Mayrhofer, Wien

Früher trat man ihnen bei solchen Anlässen schon mal auf den Schlips, worauf sie unverzüglich die Fliege gemacht haben, die sie heute so gerne tragen. Allerdings: Eine Fliege macht noch keinen Physiker – und umgekehrt.

Gerd Neurath, Saarbrücken

Warum haben Menschen und Meerschweinchen auf Blitzlichtfotos rote Augen, Hunde, Katzen und Kühe hellblaue? (18. 1.)

Rote Augen erklären sich so: Bei wenig Licht öffnet sich die Pupille im Auge. Wird jetzt ein Blitzlicht ausgelöst, wird der Hintergrund des Auges, sprich die Netzhaut, beleuchtet. Diese ist stark durchblutet und erscheint deswegen auf dem Bild rot.

Rote Augen lassen sich vermeiden, indem man vor dem eigentlichen Blitz einen Vorblitz abgibt, der die Pupillen veranlasst, sich zusammenzuziehen, und somit bei dem dann folgenden Hauptblitz verhindert, daß die Netzhaut sichtbar ist. Katzen und offensichtlich auch Kühe und Hunde besitzen eine reflektierende Schutzschicht vor der Netzhaut (Tapetum Lucidum), die bei Blitzlicht bläulich bis giftgrün leuchtet.

Sandy Walter, Rostock

Die Aliens sind unter uns. Befreit die gleichgesinnten Meersäue, bevor Hunde, Katzen und Kühe die Weltherrschaft an sich reißen!

Jürgen Meckenstock, Marl

Was bedeutet das „e“ auf Verpackungen hinter der Mengenangabe? (11. 1.)

Ich dachte immer, das „e“ stände für „e“ wie „Einwaage“. Der Abfüller/Hersteller hat also 325 Gramm von dem Zeug eingefüllt und steht mit seinem guten Namen dafür gerade. Wegen der Verpackung (Dose, Glas, Karton …?) wiegt das Gebinde aber mehr, und alle mißtrauischen Leute, die nachwiegen, sollten sich nicht wundern, wenn die Küchenwaage 437 Gramm anzeigt. Alle Zweifler könnten ja die Verpackung nachwiegen und sich vergewissern, dass diese nicht mehr als 112 Gramm schwer sein dürfte.

Klaus Runge, Marburg

Kann man engagierte Christen an ihrem Äußeren erkennen? (4. 1.)

Natürlich! Zum einen an ihrem umwerfenden Lächeln. Und dann an ihrem verzückten Blick, wenn das Umwerfen geklappt hat. Und zuletzt an ihren erschreckten Blicken, wenn ihre Hilfe beim Aufrappeln abgelehnt wird.

Urs Frank, Wendorf

Ja. An ihrem Blockflötengesicht.

Ester Rost, Würzburg

Warum bleiben alle Leute auf der Rolltreppe stehen? (28. 12.)

Sie genießen die gesparte Mühe nach dem leicht „angebuschten“ Motto: Gesparte Mühen hab ich gern.

Klaus Türk, Braunschweig

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