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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Gibt es keine passenden Slips zu diesen tief sitzenden Hosen? (28. 8.)

Doch, gibt es schon, und zwar in der Ukraine, in Kiew zu Beispiel (fahrt hin, schaut’s euch an, ihr werdet sehen). Aber die rücken sie nicht raus, erstens weil sie nicht können, und zweitens weil sie nicht wollen. Warum? Weil die Ukraine von Schwarzimporten leben muss und „Rache am Westen“: Es lebe der Hormonfleischbauch mit dazu passender unpassender Unterhose.

Berthold Teufel, Linz

Sicherlich gibt es passende Slips zu Hüfthosen, aber das ist ja gerade das Schöne, dass man bei den tief sitzenden Hosen die schönen Slips sieht! Warum sollte man denn so schöne Unterwäsche tragen, wenn sie niemand sehen soll? Und noch dazu diese schönen Stringtangas, an denen ja wirklich nicht viel dran ist. Wenn man da nicht diese wunderbar mit Pailletten belegten Spitzen sieht, dann müsste man wieder dazu übergehen, Löcher in die Hosen zu schneiden, damit jedermann die Unterhose sehen kann!

Margot Brünner, Reichertshofen

Slips? Wieso Slips? Unter Baggys trägt man Boxer, möglichst XXL, feel free, you know? Die passen dann auch schon. Aber doch nicht mit Slips … Ich fass es nicht! Er Ka

Natürlich gibt es passende Slips. Sie nennen sich Tangas (bei Mädchen) und Boxershorts bei Mädchen und Jungen. Oder geht es um diese Unterhosen mit dem Designernamen am Bund? Dann liegt der Grund des Übels darin, dass man/frau die Tatsache des Besitzes von Unterhosen von Calvin Klein zeigen wollte, ohne sich ganz auszuziehen …

Thomas Keller, Königswinter

Warum riecht es nach dem Kochen im Nebenraum stärker als in der Küche? (28. 8.)

Kochgeruch erwarte ich in der Küche und nicht im Nebenraum. Dort stört er mich. Leider nehme ich stärker wahr, was mich stört.

Hans Naupel, Polch

Weil es beim Kochen in der Küche so warm wird, dass man dort lüftet.

Martin Reinhardt, Hannover

Kein Wunder, wenn der Nebenraum das Klo ist!

Gerd Neurath, Saarbrücken

Wenn man nach dem Kochen den Geschmack von den Gardinen abschlecken kann, hat man falsch gekocht. Der Geschmack soll im Essen bleiben und nicht verdampfen und in der Luft herumschwirren. Darum riecht es auch nach einem gut gekochten Essen im Nebenraum nicht stärker als in der Küche.

Margot Brünner, Reichertshofen

Der Mai ist der Spargelmonat. Er beschert uns – wenn wir wollen – täglich frischen Spargel. Sein Duft ist herrlich, aber zart. Dennoch erfüllt er alleine einen ganzen Raum. In der Küche gibt es natürlich noch andere Düfte, die hier schon seit langem Abonnenten sind und ihren Duftplatz vehement verteidigen, etwa knoblauchgeschwängerte Saucen und schwere Braten. Da hat der vornehme Spargelduft kaum Chancen. Deshalb weicht er zu neutraleren Orten innerhalb der Wohnung aus. Hier kann er sich angstfrei und elegant entfalten. Und der Spargel hat natürlich eine weitere/letzte Trumpfkarte, die kennt jede Spargelesserin und jeder Spargelesser, spätestens nach dem Gang zum Klo.

Ruth Hubbertz

Nordic Walking – total gesund oder nur peinlich und störend? (21. 8.)

Als ich zum ersten Mal eine Gruppe Nordic Walker sah, habe ich gedacht: „Das sieht aber blöd aus, in Bremen mit Skistöcken rumlaufen!“ Als ich mein erstes Probetraining in der Gruppe hinter mir hatte, wusste ich: Das fühlt sich supergut an! Leicht und aufrecht kann ich kilometerweit gehen ohne Muskel-und Gelenkschmerzen.

Ich will lieber aufrecht mit Nordic-Walking-Stöcken alt werden, als gebeugt am Krückstock zu gehen.

Astrid Wolf, Bremen

Es ist dann gesund, wenn man wirklich intensiv mit den Armen arbeitet, das heißt: die Stöcke sozusagen in den Boden rammt. Darauf kommt es nämlich an. Da aber die meisten Nordic Walker ihre Stöcke eher lasch auf dem Boden schleifen lassen, fehlt auch meist der gesundheitsfördernde Effekt. Über die Peinlichkeit wollen wir hier jetzt allerdings nicht reden.

Jule Sonnentag, Ludwigsburg

Es macht einfach Spaß, hinterher tun die Gelenke gerade NICHT weh, und durch die Stöcke werden Gelenke, Wirbelsäule und Schultern entlastet. Peinlich an der ganzen Frage finde ich eigentlich nur die Frage selbst. Wieso muss man bei Freizeitbeschäftigungen anderer eigentlich so intolerant sein?

Andrea Fuchs, Stuttgart

Was unterscheidet Väter und Familienväter? (21. 8.)

Mütter haben es vielleicht einfach nicht nötig, nach dem Schema „Mein Auto! Mein Haus! Mein Boot! Meine Familie!“ für sich zu werben. Sie wissen genau, dass sowieso sie es sind, die die Rasselbande, allen voran den „Familienvater“, im Griff haben und dass das mehr wert ist als jede Luxuslimousine, Villa und Yacht zusammen.

Eva von Falkenstein

„Vater“ ist einerseits ein Oberbegriff, andererseits eine biologische Benennung des Erzeugers und/oder Ernährers und/oder Häuslebauers. Mit dem soziologischen Begriff des „Familienvaters“ (FV) ist eine gesellschaftliche Rolle gemeint: Der FV öffnet den Kindern das Tor nach „außen“, hilft ihnen bei der Erschließung der „Welt“! Der FV ist für Nachtwanderungen und den gemeinsamen Besuch von Popkonzerten und Demonstrationen zuständig, er zeigt, wie man auf Bäume klettert, und er ermuntert als Co-Trainer für Kondition im Sportverein zu Höchstleistungen („Quäl dich, mein Herzchen …!“). In dieser Rolle ist er Ziel von positiven und (!) negativen Sanktionen, durchlebt Konflikte und erfährt Ambivalenzen. Ein FV kann „scheitern“, er wird mehr oder weniger „Erfolge“ haben.

In der Tat ist es eine heikle Frage, warum von „Familienmüttern“ nicht gesprochen wird! Ein Mainstream der „Muttertiere“ scheint die notwendige Ausdifferenzierung ihrer Aufgabenbereiche noch nicht vollzogen zu haben: Die soziobiologische Verengung auf die „Mutter“ ist anscheinend eng verbunden mit einer Ideologie, die das Muttersein von vornherein verklärt, entweder nur mit harmonischen und rosa-süßen Bildern oder durch Bilder von Frauen, die sich „aufopfern (müssen)“.

Hans Steih, Kleve

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