letzte Fragen

Warum rasieren sich Radsportler die Beine, andere Sportler aber nicht? (16. 7.)

Nur Schwimmer rasieren Körperhaare ab! Bei den Radfahrern bleichen die (freiliegenden) Körperhaare durch Wind und Wetter so aus, dass sie für den Zuschauer nicht mehr sichtbar sind. Schon mal ein Radsportlerbein angefasst? – Na dann. Stefanie Lang

Die harten Gründe für Berufsfahrer: 1. weil rasierte Beine leichter zu massieren sind, 2. weil Wunden an rasierten Beinen besser heilen, 3. weil rasierte Beine weniger Luftwiderstand haben.

Der einzige Grund für Hobbyfahrer: 1. weil rasierte Beine die Zugehörigkeit zur Kaste symbolisieren sollen.

Ralf Gundel

Mitnichten rasieren sich nur Radsportler die Beine, sondern nahezu sämtliche Berufs- bzw. Leistungssportler.

Und das aus drei guten Gründen: Erstens wird die Verletzungsgefahr verringert bzw. die Behandlungsmöglichkeit von Verletzungen an rasierter Haut erleichtert, zweitens der jedem Objekt, auch einem Haar, eigentümliche Oberflächenwiderstand zu Land, zu Wasser und in der Luft herabgesetzt, und drittens gewinnt der Mensch mit rasierter Haut unwillkürlich eine höhere Fähigkeit, seinen Körper strömungsgünstiger zu stellen. Michael Deike, Berlin

Von wegen Rasieren …! Die sind denen vom ganzen Doping ausgefallen!

Norbert Lürsen

Radsportler sind beileibe nicht die einzigen Beinrasierer. Schwimmer und Leichtathleten rasieren sich nahezu alle Körperhaare. Dies hängt damit zusammen, dass jedes Körperhaar bei Bewegung in einem Medium (zum Beispiel Luft oder Wasser) elektrische Impulse fabriziert. Diese können die für die Bewegung notwendige Kontraktion der Muskeln stören.

Bei Schwimmern kann so auf 50 Metern rund eine Zehntelsekunde „verloren“ gehen. Rasierte sind schneller.

Thorsten Schütt, Berlin

Die sind vielleicht schon mal mit der Beinbehaarung in die Kette geraten???

Lars Nickel, Wiesbaden

Das ist so nicht richtig. Schwimmer rasieren sich angeblich den ganzen Körper. Naive Menschen glauben, dass dies etwas mit Erotik zu tun hat. Jedoch mitnichten. Es handelt sich hier um die Weltverschwörung des internationalen Uhrensyndikats, die uns zeigen wollen, dass ihre Produkte auch tausendstel Sekunden messen können. Und die armen Sportler fallen darauf herein. Welch Vergeudung von Energie!

Ralf Burkardt, Frankfurt a. M.

Das ist so nicht ganz richtig. Auch Schwimmer rasieren sich, manche der Herren sogar die Brust (muss ziemlich jucken beim Nachwachsen). Angeblich soll es bei den Radfahrern etwas mit der Verletzungsgefahr durch Stürze zu tun haben, Haare sind ja immer so dreckig, und vor der Operation wird man ja auch rasiert.

Aber wenn ich mir so die Kollisionsmarken des Rasierers auf manchen Beinen angucke, gesund sein kann das nicht. Katrin Mühlenbruch, Bremen

Damit der Regen nicht so tropfnass drin hängen bleibt?

Steffi Lindtner, Hamburg

Um die „Windschlüpfrigkeit“ zu verbessern. Geheimtipp: zusätzlich die Beine einölen. Bei anderen Sportlern, zum Beispiel Hundertmeterläufern, lohnt sich die Maßnahme nicht, weil die Messgeräte solch feinen Geschwindigkeitsunterschiede noch nicht messen können. Friedrich Lenk, Wilnsdorf

Wie hält man eine Gardinenpredigt? (16. 7.)

Das ist doch ganz einfach. Man schneidet die von Oma akkurat angebrachte Tüllgardine fein säuberlich am obersten Saum ab, schlingt sie sich gekonnt lässig um die Hüfte, stolziert in diesem Aufzug auf den nächstbesten Marktplatz und … lässt mal so richtig einen vom Stapel. So nach dem Motto: Was ich schon immer mal auskotzen wollte!

Hinweis: Gardine hinterher wieder annähen (während Oma ihr Nickerchen hält) und so tun, als sei nichts passiert. Lalala, schöne Gardinen haste da, Oma! Nele Riehl, Heidelberg

Vorhang auf, und los geht’s!

Annette Zoepf, Augsburg

Man lässt am laufenden Band immer undurchsichtigeren Stoff ab, bis der Angepredigte den Durchblick verliert und resigniert die Meinung des GP übernimmt. Stefanie Lang

Vielleicht ist es darauf zurückzuführen, dass die klassische Gardine vom Muster her vom Laien sehr leicht mit einem umfangreichen Text in Brailleschrift zu verwechseln ist. Und lange Vorträge, für die man sich bestenfalls noch nicht einmal interessiert, geschweige denn sie versteht, werden ja im Allgemeinen als Predigt verstanden.

Katrin Mühlenbruch, Bremen

Tunlichst nicht, bevor man über eigene Fehler, Schwächen und Unzulänglichkeiten den sedierenden Grauschleier selbstgerechter Amnesie mit hinreichend Wirkung zu breiten vermocht hat.

Da muss ich mal unseren Gardinenpfarrer fragen (Stola et Kathola).

Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Kieseln auf den Vorhang zielen.

Christoph Bartelworth, Sachsenheim

Indem man gerade NICHT jedes Wort auf die Goldkante legt.

Jens Öttinger, München

Warum gibt es bei der Tour de France keine schwarzen Sportler? (9. 7.)

1. Sie sind alle beim 100-m-Lauf, und der Rest spielt lieber Basketball.

2. Sie haben die Sklavenarbeit schon hinter sich.

3. Sie scheinen intelligent zu sein.

Klaus Müller, Lichtenau

Wieso und wie kann einen Musik zum Weinen bringen? (9. 7.)

Mein persönliches Wieso: Große Musik ist Geist. Wenn dieser Geist über mich kommt, muss ich weinen.

Mein persönliches Wie: Ich hörte in einem keinen Kreis, von einem großen Künstler interpretiert, die Chaconne a-Moll BWV 1004. Ich weinte vom Anfang bis zum Ende.

Voraussetzung: Man muss vermutlich Melancholiker sein.

Friedrich Lenk, Wilnsdorf

„War er ein Tier, da ihn Musik so ergriff?“ (Franz Kafka, „Die Verwandlung“) Peter Nau, Berlin

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