: letzte Fragen
Warum hört man immer von Dominas, nie aber von Dominos? (30. 7.)
Dominos gibt es nur als Steine, nie und nimmer beim Sex.
Ingelies Dabelstein, München
Stimmt doch gar nicht. In einem James-Bond-Film, der neulich erst wieder im Fernsehen lief, war das böse Bond-Girl eine junge Dame namens Domino. Allerdings ist das Wort Dame in ihrem Fall ein wenig verschwendet. Denn besagte Domino führte sich so über alle Maßen unangenehm auf, dass man vermuten könnte, Domino sei eigentlich doch eher eine Domina. Zum Glück für Bond flog sie am Ende des Films in die Luft, und von ihr blieben nur ein Paar rauchende Pumps übrig (à la „Ding-dong, die Hex ist tot!“), die waren so hässlich, dass man für sie eigentlich einen Waffenschein gebraucht hätte. Aber den hatte Domina, äh Domino ja vermutlich auch.
Jens Klaubert, Berlin
Die Domina ist eine Dienstleisterin auf dem erotischen Markt für männliche, hetero- oder bi-orientierte Konsumenten auf dem Sado/Maso-Segment. Nun ist der Markt in der Gegenrichtung ohnehin nicht so deutlich organisiert und gegliedert, also der Markt für erotische Dienstleistungen für die hetero-orientierte Frau. Auch wird das Bedürfnis der Frau nach Erniedrigung und Demütigung im Allgemeinen im mindestens ausreichenden Umfang durch die „Liebes“-Partner erfüllt, so dass die weibliche Nachfrage nach entsprechenden käuflichen Dienstleistungs-Produkten nur gering ausgeprägt ist. Schließlich gilt männliches Dominanzstreben als derart normal, dass ein eigener Begriff dafür überflüssig ist.
Georg Doerry, Heimbach
Das hat seinen Ursprung in der christlichen Theologie. Rufen denn nicht seit Hunderten von Jahren die Priester in ihrem unnachahmlichen Singsang: Domina, wo bist du?
Jan Dörpel, Mainz
Die männliche Form von Domina ist Macho oder Chauvi und nicht Domino. Diese Männer bieten ihre Dienste an Frauen (verhauen und/oder beschimpfen) weniger gegen Geld, sondern eher gegen Bezahlung anderer Art an, wie zum Beispiel Bier an den vorm Fernseher sitzenden Macho bringen, bedienen, Wohnung putzen, Maul halten oder sich zum gemeinsamen Ausgehen besonders schick machen (dicke Schminke, Minirock etc.).
andromedarr-nebel
Man hört sehr wohl von Dominos, aber nur in Verbindung mit ihrem Familienname „teine“.
Wilfried Fritz-Maring, Bonn
Warum und wie beißen sich Farben? (30. 7.)
Warum: Subjektives Empfinden (oder Mode-Trend!), welche Farben sich „beißen“, also nicht zusammenpassen. Wie: Indem sie dem Auge des Betrachters/der Betrachterin schrecklich wehtun in ihrer Zusammenstellung … Beispiel: Früher pflegte man gerne zu sagen: „Grün und Blau schmückt die Sau!“ Heute ist Grün-Blau eine beliebte Farbenkombination.
Claudia Trageser, Berlin
Was nicht harmoniert, aber trotzdem zusammen sein muss, bekämpft sich. Im Fall der Farben sagt man, sie beißen sich. Das tut natürlich weh – und ständige Qual führt zum Verschleiß.
Jetzt wird mir manches klar! Das türkis Auto mit den senfgelb-flamingo Rallyestreifen und den isargrün-phthaloblau-bronze Schonbezügen ist dauernd in der Werkstatt. Auch die Bezüge hatten gleich Löcher. Und dazu lila Klamotten! Dagegen habe ich mit meinem Silbergrauen (Schonbezüge schwarz) überhaupt keine Probleme. Und klamottenmäßig passt eigentlich alles. Ich glaube, weder der Betrachter von sich beißenden Farben noch die sich beißenden Farben können das Farbenbeißen aushalten!
Stefanie Lang
Die beißenden Farben sind ein Fall für den Psychologen, müsste es doch heißen: Ich fühle mich von diesen Farben gebissen. Auch die Sprachwissenschaftler kennen diese Verschiebung als rhetorisches Stilmittel. Ansonsten ist es nur eine Frage der Gewöhnung: Was früher grell war, ist morgen harmonisch. Als Knabe wurden mir Kleiderkombinationen oft untersagt, die mir gefielen, sich aber angeblich bissen.
Wanderklause
Farben sind doch sehr wie Menschen: Wenn sie sich nicht grün sind, beißen sie sich.
Lothar Picht, Sandhausen/Baden
Warum verstopfen Kreuzungen, wenn Polizisten den Verkehr regeln? (23. 7.)
Das ist der beste Beweis, dass Ampeln doch besser sind als ihr Ruf. Eigentlich sollten sie VVSS (Vollautomatische Verkehrssteuerungssysteme) heißen. Ein Polizist kann nur jeweils eine Kreuzung kontrollieren. Die teilweise miteinander vernetzten Ampelanlagen hingegen steuern ganze Verkehrsströme. Dabei nehmen sie Rücksicht auf zu erwartende Stoßzeiten und berechnen ihre Phasen so, dass es zu einem möglichst optimalen Verkehrsfluss kommt (auch wenn der Schreiber dieser Zeilen als Fußgänger oder Radfahrer manchmal darüber die Zähne knirscht, da solche Verkehrsteilnehmer dabei oftmals zu kurz kommen).
Hartmut Neubauer, Köln
Warum ist Latte Macchiato überall sauteuer? (23. 7.)
Keine Antwort, aber ein netter Kommentar, den ich auf einem Kühlschrankmagneten in London entdeckt habe: „‚Latte‘ is French for ‚You paid too much for that coffee‘“. Unnötig, darauf hinzuweisen, dass „Latte“ eigentlich „Italian“ ist, aber die Engländer haben es ja bekanntermaßen nicht so mit den Fremdsprachen. :-)))
Stephanie Günther, Ihringen
Wie hält man eine Gardinenpredigt? (16. 7.)
Opulent, wolkig, scharf und kantig.
Edzard Bellut, Emden
Es ist mir ein tief empfundenes Vergnügen, Wissen aus einer herrlich trivialen Zeitschrift anbringen zu können: Die Redewendung von der Gardinenpredigt „stammt aus dem 18. Jahrhundert. Damals schlief man hinter Bettgardinen. Kam der Gatte zu spät nach Hause, durfte er sich von seiner Frau, die schon hinter den Gardinen wartete, einiges anhören.“ (Glamour, Heft 16/05) Womit klar ist, dass man heutzutage gar keine Gardinenpredigten mehr halten kann, da die meisten Betten armselig einfach im Raum stehen.
Anja Peters, Neubrandenburg
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