: letzte Fragen
Was machen Müllmänner nach zehn Uhr früh? (18. 11.)
Sie verduften. Sie leben in einer anderen Geruchswelt, zu der wir Normalsterblichen keinen Zugang haben.
Thomas Busse, Gräfelfing
Zumindest in Düsseldorf fressen sie ab zehn Uhr morgens die Hamburgerläden leer; Frühstück gibt es da nur bis elf Uhr. (Vorsicht Assoziationswitz: Junkfood!)
Es ist äußerst anstrengend, ab fünf Uhr morgens pausenlos Lärm zu veranstalten (Rumpeln mit Mülleimern, Zuknallen von Kellerklappen, Zurufe über Häuserblockdistanz). Die Jungs sind um zehn Uhr einfach erschöpft und machen Feierabend.
Bis zehn Uhr sind sie mit ihrer Arbeit fertig und machen Feierabend. Sie haben die faule Bevölkerung lautstark und unsanft geweckt; vor allem Arbeitslose, StundentInnen und diese letzten linken ZeitungsredakteurInnen!
Jürgen Kamenschek, Düsseldorf
Müllmänner sitzen nach 10 Uhr in der Kantine. Chrischan Jürgens, Bremen
Klingelstreiche bei Konstantin Schulz und allen anderen, die noch im Bett liegen. C.-U. Erb, Garlitz
Feiermorgenmittagabend.
Christoph Schmid, Neustadt/Weinstraße
Feierabend. Klaus Konold
Julia Dilger, Berlin
Sie entwickeln neues und vor allem volumenintensives Verpackungsmaterial für McDonald’s, Lidl und Co., um ihre Arbeitsplätze zu sichern.
Patrick Bothe, Stadthagen
Sie lesen Bild – die taz war ausverkauft – und entsorgen währenddessen ihre Knoppers-Packung. Sven Stickling, Bielefeld
Sie fahren in einen anderen Stadtteil und verteilen heimlich den eingesammelten Müll, damit sie am nächsten Tag wieder etwas zu tun haben.
Femke Hustert und
Benedikt Krollpfeifer, Bielefeld
Die gesammelten Pfandgläser und -flaschen einlösen!
Gesa Dohrmann, Berlin
Ein Müllmann, dem ich die Frage vorlas, antwortete: „Bin seit 3 Uhr auf den Beinen, gehe jetzt 3 Stunden ins Bett. Ist der Fragenschreiber ein Penner?“
Lothar Picht, Sandhausen
Da will wohl jemand Ärger haben! Gegenfrage: Was macht der Fragende vor zehn Uhr früh? Der Müllmann
Müllmannen machen Müll nach Frühstücksmahl. Hans Haag, Mettendorf
Warum sind Deckel von Honiggläsern aus Plastik? (18. 11.)
Woraus sonst? Aus Wachs?
Gesa Dohrmann, Berlin
Damit man sie leichter wieder aufschrauben kann, falls Honig zwischen Glas und Deckel klebt.
Bei Metall kommt es vor, dass man das Glas überhaupt nicht mehr aufbekommt; bei Plastik klebt’s nicht so heftig.
Falls man notorisch dazu neigt, den Rand mit Honig zu beschmieren, ist es angebracht, den Deckel nach Anbruch jeweils nur aufzulegen und nicht festzuschrauben, dann können auch die Ameisen besser dran.
Rose Remmert, Freiburg
Weil uralter Honig dann nicht nach verrostetem Metall schmeckt. (Mein Honigglas hat übrigens einen Metalldeckel. Habe ich eben ganz erstaunt festgestellt …)
Barbara Kirsch, Lüneburg
Holzdeckel haben sich nicht bewährt.
Chrischan Jürgens, Bremen
Keine Ahnung, aber wem es nicht passt, soll die großen Lacandona-Honig-Gläser von Gepa kaufen. Die haben Glasdeckel.
Gefäße aus Honig mit Plastikinhalt und Glasdeckeln würden sich nicht verkaufen.
Jürgen Kamenschek, Düsseldorf
Wie geht ein Arsch auf Grundeis, und wo gibt’s welches? (11. 11.)
Der Ausdruck geht auf einen Vorfall während der Pol-Unterquerung des Atom-U-Boots „Nautilus“ im Jahre 1958 zurück. Hatte der Kommandant Cecil B. Wilson gerade noch gefunkt: „Wir behalten einen kühlen Kopf“, so schaltete sich kurz darauf der Reaktor wegen Überhitzung ab, das Boot sank in die Tiefe, schlug hart auf und schlidderte noch etwa 32,4 Yards über das ewige Grundeis. Wilson ging dabei Parterre und rief erschrocken aus: „My ass is going me on ground-ice!“
Wolf Struncius, Oldenburg
Warum laufen Demonstranten in Amerika immer im Kreis? (11. 11.)
Da die Antworten in der vergangenen Ausgabe eher unbefriedigend waren, hier meine These:
1. In den USA lebt man als Fußgänger sehr gefährlich! Man kann da nicht einfach durch die Straßen laufen – und für Demos wird bestimmt nicht der Verkehr gesperrt oder umgeleitet wie hier!
2. Auf der Straße sind (abgesehen von den Menschen in den Autos) nicht so viele Menschen unterwegs, die etwas von der Demo mitbekommen könnten. Somit erreicht man mit seiner Message niemanden! Weil das also nichts bringt, laufen die Demonstranten direkt VOR der Institution, deren Handeln sie anprangern, herum – und zwar im Kreis. Sie könnten natürlich dort einfach nur stehend demonstrieren – aber das ist ja auf Dauer langweilig (und die Füße tun schneller weh). Marie Schrader
Sie tun das nicht, wie in der Frage behauptet wird, „immer“, sondern nur an bestimmten Stellen – wie dem Tor des Weißen Hauses, wo das Herumstehen mit einem Schild „no loitering“ ausdrücklich verboten ist.
Bernd Frieboese, Berlin
In den nordamerikanischen Ländern gilt, wer zum Zurücklegen einer zielgerichteten Wegstrecke die eigenen Füße benutzt, als Sonderling.
Deshalb müssen DemonstrantInnen dort, wenn sie zu Fuß demonstrieren, demonstrativ zielungerichtet gehen, das geht am besten im Kreis.
Außerdem hätte man an einem eventuell entfernten Zielpunkt kein Auto parat, um wieder nach Hause zu fahren.
Mirko Drabner, Heidelberg
To demonstrate their closeness.
Denise Sudau, Berlin
Weil sie nicht anecken wollen.
Wolf Struncius, Oldenburg
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