: letzte Fragen
Warum steht auf Polizei-Stellplätzen „PoL“ und nicht „POL“ oder „Pol“? (7./8./9. 4.)
Dort zu parken bedeutet: „Parken ohne Lizenz“, abgekürzt „PoL“.
Gerd Neurath, Saarbrücken
„Pol“ ist ein eigenständiges deutsches Wort (-Nordpol), „POL“ steht für Polen, und „PoL“ ist die Abkürzung für Problemorientiertes Lernen. – Wo hast du diese Abkürzung gesehen?! – In Düsseldorf steht auf Polizei-Stellplätzen „Reserviert für Einsatzfahrzeuge der Polizei“. – Ist euch in Hannover die Farbe ausgegangen?
Jürgen Kamenschek, Düsseldorf
„Power of Love“! Lutz Pauli, Hamm
Da in Deutschland der Begriff „Polizei“ nach meinen Recherchen offiziell durch „Pol“ (siehe „BPolG“, „DPolG“ usw.) oder „POL“ (siehe „BPOL“) abgekürzt wird, handelt es sich hier wohl um einen niedersächsischen Deppenfehler. „PoL“ ist eher für „Problemorientiertes Lernen“ gebräuchlich, was bei einem Polizei-Stellplatz mit etwas Transferleistung durchaus … – ach nee, is ja Polizei. Carsten, Münster
„Primaten ohne Lachfalten“?
Gerd, Köln
Wir alle wissen, dass Einsparungen im öffentlichen Haushalt notwendig und wünschenswert sind. Da bekanntlich auch Kleinvieh Mist macht, kam man ursprünglich auf die Idee, alle Polizei-Stellplätze mit der Markierung „Pol“ zu versehen. Die Verwendung von Kleinbuchstaben sparte gegenüber den Großbuchstaben „POL“ bei 10.000 Parkplätzen etwa einen großen Eimer Markierungsfarbe im Wert von 9 Euro. Am Ende des Jahres merkten die Schatzmeister jedoch, dass auf dem Verrechnungskonto „Farbe“ noch 5 Euro Guthaben waren. Damit das Farbbudget im Folgejahr nicht um ebendiese 5 Euro gekürzt wurde, kaufte man in der alljährlichen Dezember-Rallye einen kleinen Eimer Farbe und ergänzte an allen Stellplätzen ein „_“. Dadurch wurde aus „Pol“ „PoL“, und das Budget für das nächste Jahr war gerettet.
Christopher Müller, Wiesbaden
„Pkw oder Lkw.“ Rita Birnbaum
„PoL“ ist die geheime Abkürzung der italienischen Mafia für die deutsche Polizei. Diese nahm den Vorschlag aus Italien, ihre Parkplätze dergestalt markiert freizuhalten, gerne an und traute sich nicht, auf den vermeintlichen Fehler in der Groß- und Kleinschreibung hinzuweisen – das wäre eine Bestätigung des Pingeligkeitsklischees gewesen. Die Mafia lacht sich seither ins Fäustchen, steht doch in Deutschland vor jedem Haus, in dem sich regelmäßig ein Polizist befindet, eine weithin sichtbare Warnung: Hier parken die „Po’Lenti“ – die etwas Langsamen! (durchgesickert ist nur der Spitzname „Polente“ …). C. B.
Das hängt mit der Pisa-Studie zusammen. Christoph Schmid
Weil Schilderschreiber und Werbefuzzis meinen, ihren Lesern nicht zumuten zu können, ein kleines l von einem großen I zu unterscheiden, weshalb sie auch fälschlich ein großes L statt eines kleinen l für „Liter“ schreiben und dann selbst nicht mehr wissen, welche Buchstaben groß- und welche kleinzuschreiben sind, so bei mL oder ML (statt ml für Milliliter) oder bei Km/H oder kM/h oder KM/h (statt km/h).
Lothar Picht, Sandhausen
Beamtendeutsch ist doch immer so ein Rätselraten … und dabei bin ich auf „Polizei-Liegenschaft“ (PoL!!!) gekommen. Das klingt doch mächtig amtlich.
Stefanie Lang
Gibt es nur Voll- oder auch Teil- und Halbweiber? (7./8./9. 4.)
Aber gut ist: Wenn sich die Teil- und Halbweiber zusammentun, dann bilden sie neue Vollweiber! Karla
Warum wird der Bindestrich in Webadressen zum Minus? (31. 3.)
Seit Pisa wissen wir: Wir alle werden dümmer. „Bindestrich“ gehört nicht mehr zur Allgemeinbildung. „Minus“ schon: für den Hartz-IV-Empfänger ist es der real existierende Kapitalismus, und dem Großkopfeten lässt jedes Minus das Wasser im Aktienmaul zusammenlaufen. Auch für alle anderen wird das Leben ständig teurer. Das Minus ist also das Lifestylesymbol unserer Tage.
Andrea Fuchs, Stuttgart
Gibt es einen Bindestrich auf einer handelsüblichen Computertastatur? Da gibt es nur ein „Minus“ (ASCII 0x2D) –aber Leute mit solchen Fragen suchen bestimmt auch nach dem berühmten „Any Key“. Carsten, Münster
Der wird nicht zum Minus, er ist eines.
Lea
Wie bezahlt man eine Milchmädchenrechnung? (31. 3.)
Genau so wie eine Differentialrechnung. Peter Maas, Aachen
Mit Trinkgeld! Georg Fricke, Köln
Warum kann/muss man sich in der Bahn nicht anschnallen? (10. 3.)
Es würde dem Image der Bahn als immer noch sicherstes Verkehrsmittel großen Schaden zufügen, wenn die Fahrgäste sich anschnallen müssten. Zudem können sie sich beruhigt zurücklehnen, werden sie doch im Falle eines Unglücks vom Schienennetz aufgefangen. Millionen von Gurtmuffeln fahren nur deswegen mit der Bahn. Nicht auszudenken, wenn die alle mit dem Auto fahren würden.
Klaus Konold, Herbrechtingen
Bei den vielen Langsamfahrstellen im Streckennetz der Bahn ist selbst bei einem Unfall die Verletzungsgefahr dermaßen gering, dass die Anbringung von Gurten in den Abteilen die reinste Geldverschwendung wäre (wo die Bahn AG eh so notorisch knapp bei Kasse ist).
Reinhold Waber, Mertingen
Ich bin froh und erleichtert, dass dieses Problem endlich an geeigneter Stelle diskutiert wird. Ich hatte befürchtet, dass dieses Thema von einem der Tabakindustrie nahestehenden Politiker aus der zweiten Reihe aufbereitet („Enschede, Sie könnten noch leben“) wird, um die öffentliche Meinung von der Nichtraucherschutzdebatte abzulenken. Ansonsten erscheint es mir sinnvoll, eine sofortige Gurtpflicht in allen Zügen zu veranlassen. In ICEs sollten wegen der höheren Geschwindigkeiten zusätzlich Airbags eingebaut werden. Um die Bewegungsfreiheit nicht vollständig einzuschränken, sollten die Fahrgäste verpflichtet werden, beim Verlassen der Abteile einen Helm aufzusetzen. J. Brandt, B.-Roxheim
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