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letzte Fragen

Ab wann spricht man nicht mehr von einem Unglück, sondern von einer Katastrophe? (13.7.)

Bei einem GAU/i größer eins. Der Gruber’sche Allgemeine Unglückskoeffizient ist definiert als GAU/i = Anzahl Opfer dividiert durch Entfernung in Kilometern. Ein Zimmerbrand mit vier Betroffenen im eigenen Stadtteil ist demnach eine Katastrophe, dreihundert verschüttete Bergleute in der Mongolei hingegen nur ein Unglück. Die Formel gilt aber bekanntlich nicht für Deutsche im Ausland sowie nicht für US-Amerikaner.

Christian Gruber, Dorsten-Wulfen

Dürfen Uniformfetischisten in Uniformberufen arbeiten? (20.7.)

Sie dürfen es nicht nur, sie sollten es müssen! Was nämlich geschieht, wenn UniformfetischistInnen ihre Neigung unterdrücken und sich für eine Tätigkeit entscheiden, die keine Uniform vorsieht, dafür ist die grüne verteidigungspolitische Sprecherin Angelika Beer ein eindrucksvolles Beispiel. Irgendwann hat die Dame entdeckt, dass sie unheimlich auf Olivgrün steht – allerdings zu einem Zeitpunkt, als es ihr als Frau noch nicht möglich war, sich bei den Uniformträgern einzureihen. Sie musste folglich ihr überstarkes Verlangen irgendwie kompensieren und tat es, indem sie peu à peu von der Friedensaktivistin zur Mutter der Kompanie mutierte. Schließlich verliebte sie sich sogar in einen gestandenen Bundeswehroffizier. All dies wäre Frau Beer, ihrer Partei und uns erspart geblieben, wenn hierzulande für UniformfetischistInnen die Pflicht bestünde, einen Uniformberuf zu ergreifen.

Uwe Tünnermann, Lemgo

Soll man beim Fegen auf der gekehrten oder der zu kehrenden Seite stehen? (20.7.)

Das hängt wesentlich davon ab, was mit dem Dreck, der beim Fegen zusammenkommt, passieren soll. Nur wenn man – sozusagen mit sauberem Schuh und reiner Weste – immer auf der gekehrten Seite steht, lässt sich der ganze Dreck leicht von sich weg und unter den Teppich schieben.

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Natürlich auf der gekehrten! Nur so kann man den Kehrenden auf der anderen Seite in Ruhe zusehen.

Helga Becker, Wangen im Allgäu

Sehr deutsche Frage. Wer mit Leidenschaft fegt, lässt sich vom Besen mitreißen und wird zum Grenzgänger zwischen den Welten, der gekehrten und der ungekehrten. Schließlich erlebt er atemlos das Verschlingen der einen durch die andere. Unbezwingbar drängt ihn sein Überlebenstrieb auf die Seite der Siegerin. Fegen ist Leben.

Thomas Ditschler, Bad Reichenau

Wer fegt, der steht nicht gern im Dreck und schiebt ihn lieber von sich weg. Wer anders kehrt, ist bald des Besseren belehrt.

Gerd Neurath, Saarbrücken

Das ist eine Frage der Verwirbelung. Grobes kehrt man gerne mit Karacho vor sich her und erzielt gute und schnelle Ergebnisse. Feinstoffliches fegt man besser zu sich heran, weil dann der Staub nicht so … na ja: stauben kann. Sonst rieselt es nämlich noch nachträglich auf des Gewischte. Wär doch doof, oder?

Rüdiger Brehm, Köln

Warum haben BH-Designer so ein schreckliches Faible für Schleifchen? (7.7.)

Weil sie bei Designern für Umstandskleidung (auch so ein Wort …) in die Lehre gingen. Da diese Schwangere scheinbar für debil halten und überall und vor allem für jeden sichtbar Schleifchen, Bärchen und ähnlichen Kitsch draufnähen lassen und die Sachen trotzdem gekauft werden (müssen), wollten die BH-Designer dies im Kleinen beibehalten. Da BHs mit Bärchen nun wirklich nicht mehr tragbar sind, kommen halt nur die Schleifchen dran. Melanie Seeger, Siegen

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