lesung aus anthologie : Jiddische Träume
Sie bewegen sich in einer schwer zu definierenden Sphäre, angesiedelt zwischen gesprochenem und geschriebenem Wort, zwischen mittelhochdeutsch oder slawisch klingenden Vokabeln und hebräischer Schrift. Und doch gibt es sie noch, jene Autoren, die jiddisch schreiben und jene Sprache nutzen, die vor der Shoah rund zwölf Millionen Menschen sprachen.
Als Anthologie moderner jiddischer Literatur präsentiert sich der Band Die Traumreise, den die hiesige Salomo-Birnbaum-Gesellschaft zusammengestellt hat. Sich der Erforschung und Weitergabe der jiddischen Sprache zu widmen ist Ziel der Gesellschaft, die vor wenigen Wochen ihr zehnjähriges Bestehen beging. Ihr Namensgeber Salomo Birnbaum (1891–1989) übernahm 1922 an der Hamburger Universität den ersten westeuropäischen Lehrauftrag für Jiddisch. 1933 floh er vor den Nazis nach London, in die USA und nach Kanada.
Aus dem jetzt im Literaturzentrum vorzustellenden Buch Die Traumreise werden einige der beteiligten Übersetzer lesen; zu den Schriftstellern zählen unter anderem Gennady Estreich und Boris Sandler. PS
Mi, 26.10., 20 Uhr, Literaturzentrum, Schwanenwik 38