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leserInnenbriefe

Kritische Digitalthemen haben keine Rolle gespielt

„Die heilige Messe der Marketing-Fundamentalisten“

taz nord vom 11. 5. 23

Die Skepsis von Nina Nevermann gegenüber der diesjährigen OMR verdient ihre Berechtigung. Schließlich besteht die entscheidende Achillesferse bei diesem Mega-Event neben dem blamablen Internetempfang in den Messehallen, wo einige Anbieter sogar Probleme hatten, ihre Produkte und Dienstleistungen am Bildschirm vorzuführen, vor allem darin, dass kritische Digitalthemen so gut wie keinerlei Rolle gespielt haben, obwohl gerade Zukunftstechnologien wie etwa die Künstliche Intelligenz (KI) nicht nur bezüglich ihres häufig enorm hohen Energieverbrauches viele Fragen aufwerfen.Deshalb benötigt das Konzept in jedem Fall ein Update, bei dem ebenfalls echte gesellschaftspolitische Debatten zum Nachdenken stattfinden, zumal bei anderen wichtigen Onlinemessen im Ausland dies längst geschieht! Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Die Grünen haben nur noch Angst vor dem Machtverlust

„Breite Front gegen Demokratie-Abbau

taz nord vom 4. 5. 23

Die Zustimmung der grünen Landtagsfraktion zu diesem Demokratie-Abbau-Gesetz zeigt nicht nur, wie weit sich die Gewählten von ihrem Wählervolk entfernt haben. Auch die grüne Basis wurde überrascht. Erst Wochen später offenbarte Grünen-Politiker Rasmus Andresen auf einer Veranstaltung der Kronshagener Grünen, warum er als Verhandlungsmitglied bei der Bildung der schwarz-grünen Koalition bei dem Vorhaben mitgestimmt habe: Die CDU sei so stark gewesen, sie wäre sonst eine Koalition mit der FDP eingegangen.

Die Kronshagener Grünen hatten das erste Mal von diesem Coup erfahren, da waren die Gäste besser informiert als die grüne Basis. Das ist typisch für die Lage der grünen Partei in Schleswig-Holstein, in der sie vor zehn Jahren der heutige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck als Koalitionäre mit der CDU gebracht hatte. Nur die Angst um noch mehr Machtverlust hält diese Gruppe noch zusammen, ansonsten ist die grüne Partei im Land zwischen den Meeren kaum noch wahrnehmbar. Vor 10 Jahren waren die Schwarzen praktisch am Ende, heute sind die Grünen nur noch als Bettvorleger wahrnehmbar, ein fatales, trauriges Bündnis weit weg von den Aktiven im Land. Dietmar Rauter, Kronshagen

Das falsche Essay für Abiturprüfung

taz nord Stresemannstraße 23 22769 Hamburg briefe@taz-nord.de www.taz.de

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leser:innenbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

„Volksverarschung im Sonderangebot“

taz nord vom 2. 5. 23

Ich teile das Argument der CDU nicht, dass das eine Indoktrination sei. Aber ich halte das Essay von Luisa Neubauer ungeachtet dessen für vollkommen ungeeignet als Thema für eine Abiturprüfung. Es ist einfach viel zu frisch und zu viele Schüler sind emotional viel zu nah am Thema dran, um sich objektiv damit auseinander zu setzen. Gleiches gilt im Übrigen spiegelbildlich auch für die Lehrer. Es wäre daher sehr problematisch, wenn sich eine gewisse politische Nähe oder aber eine Distanz zu Fridays For Future in der Note widerspiegeln würde. Daher ist das Verhalten der Bildungsverwaltung zu Recht kritikwürdig. Dima, taz.de

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