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leserInnenbriefe

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Gefälligkeitsinterviewvon Platanenfeind*innen

„Wir reden miteinander“,

taz Bremen vom 21. 2. 20

Das Interview mit der Senatorin finde ich teilweise sehr ärgerlich, vor allem was die Entgegensetzung von konstruktiven und kompromisslosen Bürgerinitiativen betrifft. Zunächst sind es die Interviewer*innen, die mit der Frage nach „Inis, die fast schon renitent sind, wie die Platanenleute aus der Neustadt“ die gebotene journalistische Neutralität durch eine abwertende und anmaßende Darstellung von Bürgerengagement verlassen. Die folgenden Aussagen von Frau Schaefer – wie „Schon jetzt ist der Deich durch die Platanen gefährdet“, „Wenn der Deich bricht, wird eine Bürgerinitiative nicht zur Verantwortung gezogen. Wir schon.“ – legen nahe, dass die Bürgerinitiative sich durch ihren Einsatz für den Erhalt der Bäume schuldig macht, „Hab und Gut und Leib und Leben“ Bremer Bürger*innen zu gefährden. Dagegen kämpft die Senatorin an wie weiland Deichgraf Hauke Haien gegen die dummen Bauern.

Nach allen mir bisher zugänglichen Informationen war jedoch der Baubeginn zur Erhöhung der Deiche auf der Neustadtseite frühestens für 2020 terminiert. Wenn die Senatorin die Situation nun so darstellt, als hätte der Deich schon längst erhöht werden und damit die Bäume entfernt werden müssen, sind ihre Aussagen zumindest erläuterungsbedürftig und hätten Nachfragen von Seiten der Interviewenden zumindest nach einem konkreten Baubeginn erforderlich gemacht. Enttäuschend, dass die taz hier ein derartiges Gefälligkeitsinterview vorlegt.

Beate Schlitt

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