leserInnenbriefe:
taz nord Stresemannstr. 23 22769 Hamburg briefe@taz-nord.de www.taz.de
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.
Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Abschieber sind in der Pflicht
„Oft erzwungene Freiwilligkeit“,
taz nord vom 16. 9. 18
Einige rechte Zeitungen wie Bildoder Weltschreiben immer wieder davon, dass zu wenig abgeschoben wird und fordern von Politikern explizit mehr Abschiebungen. Diese Zeitungen fragen aber nicht, ob in den Ländern (oft sind es keine Herkunftsländer) abgeschobene Menschen ein Dach über dem Kopf und was zum Essen bekommen. Eigentlich müsste man fordern, dass das Überleben abgeschobener Menschen durch Abschieber gesichert wird. Man muss dafür einen bilateralen Dialog mit den aufnehmenden Ländern führen, damit es nicht immer wieder so etwas passiert wie mit der tschetschenischen Familie mit zwei schwerkranken Kindern, die ohne Medikamente nach Polen abgeschoben und im Wald dort abgesetzt wurde. Wer heute schlecht, unmenschlich oder rechtswidrig (Menschenrechte) mit Flüchtlingen umgeht, der schiebt nicht nur die Humanität ab, der geht morgen genauso mit Obdachlosen, Arbeitslosen, Pflegebedürftigen oder auch mit den Arbeitern aus dem Niedriglohnsektor um! Stefan Mustermann, taz.det
Das Ausnutzen ertragen
„Celle rückt nach rechts“,
taz nord vom 13. 9. 18
Man kann alle Systeme ausnutzen. „Ausnutzen“ ist kein Grund, die Systeme als solche abzuschaffen oder alle anderen darunter leiden zu lassen. Das ist reiner Populismus ohne Anstand. Wir ertragen ja auch Bürgermeister wie H. Nigge und bislang will deshalb niemand die Demokratie abschaffen.
Sonntagssegler, taz.det
Das Bräsigtum der digitalen Verblödung
„Soll Daddeln Sport sein?“,
taz nord vom 11. 9. 18
Es wäre sinnvoller, über Verbote nachzudenken. Meine Eltern sagten mir früher als Kind/Jugendlichem sehr oft: „Kannst du nicht mal mit ’m Arsch zu Hause bleiben!?“ Heute wären viele Eltern sicherlich froh, wenn ihre Kinder ihren Arsch mal nach draußen bewegen würden. Dass jetzt das Bräsigtum der digitalen Verblödung auch noch gefördert werden soll, zeigt doch bestens, auf welchem Weg wir uns befinden. Es gibt jetzt schon jede Menge Selbsthilfegruppen für Daddelsüchtige: für Sportsüchtige; Schachsüchtige; Skatsüchtige; Monopolysüchtige; Spaziergehsüchtige; Fahrradfahrsüchtige; Gesprächsüchtige; Fotografiersüchtige; Lesesüchtige. Für Musiksüchtige gibt es meines Wissens noch keine Selbsthilfegruppen und das wird ja wohl auch seinen Grund haben, gell!?
Bodo Klimmek, taz.de
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen