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Nächstenliebenur gepredigt
betr.: „Kirche sagt Ausschuss ab“,
taz hamburg vom 16. 2. 2018
Ich frage mich, warum ich als Angehöriger der religionsfreien Mehrheit der Hamburger überhaupt Religionsschulen über meine Steuern mitbezahlen soll. Wer private Religionsschulen betreiben möchte, soll sie auch zu 100 Prozent selbst bezahlen! Wenn der Grund für die Schulschließungen nur darin liegt, dass nicht ausreichend Mittel zur Sanierung der Schulen verfügbar sind, verwundert es sehr, dass es zwischen „reichen“ und „armen“ katholischen Bistümern keinen Finanzausgleich gibt: Nächstenliebe und Solidarität wird zwar gepredigt, aber nicht praktiziert. Der Senat unter Ole von Beust hätte einen solchen Finanzausgleich einfordern müssen, statt dem angeblich armen Erzbistum Schulgrundstücke zu schenken. Das war Veruntreuung von öffentlichem Eigentum. Außerdem boykottiert das Erzbistum das Hamburger Modell des „Religionsunterrichts für alle“, das versucht, die Schüler der verschiedener Religionen und Weltanschauungen im Klassenverband dialogfähig zu machen.
Wolf-E. Merk, Hamburg
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