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Archiv-Artikel

kurzkritik Mit verzaubernder Eleganz

„Lunik“ in der Lila Eule: Wohlgefallen, wohin man schaut. Dazu die Einheit in der Mannigfaltigkeit der Klänge, die Feier ihrer immanenten Ordnung, wohin man hört. Es ist einfach alles so schön, dass man aus lauter Verzückung geradezu Angst bekommt. Ja, seht doch nur, dieser Mark Wahlberg nachgebaute Gitarrist, ein Kerl von einem hübschen Jungen. Und dieser mediterran zugeschnittene Sunnyboy am Bass. Und die telegene Sängerin, allerfeinste Blondinenschule, wie sie sich mädchenniedlich gebärdet und discoverzückt bewegt. Alles mit verzaubernder Eleganz. „Lunik“, diese Band aus Bern, ist ein echter Hingucker. Wobei nicht verschwiegen werden soll, dass im dunklen Bühnenhintergrund zwei alltäglich ausschauende Männer an Schlagzeug und Keyboard die betörende Groove-Arbeit und Sound-Veredelung betreiben. Bei den älteren Titeln bäumen sich traumschöne Melodien über sanft verschleppte Triphop-Rhythmen. Die aktuellen Hits bilden das Gitarrenpop-Ideal nach. Nach altbekannten Gesetzen funktioniert die Anmut dieser Musik und der Menschen: der Lehre von der Harmonie der Teile eines Ganzen. Das ist nicht spannend und schon gar nicht originell – aber bei „Lunik“ auch nicht langweilig: so perfekt wird den globalisierten Maßstäben optisch- akustischer Schönheit gehuldigt. Jens Fischer