kurzkritik: „reise ins reich der mitte“ : Exotische Kettenbilder
Man könnte die „Geschichten von Lin-Ming und dem Fliegenden Adler“ einen deutsch-chinesischen Comic nennen, doch schon das Wort vom „Comic“ führt an dieser Stelle ein wenig in die Irre. Denn die „Reise ins Reich der Mitte“ hat wenig mit dem gemein, was man hierzulande mit Comics verbindet, auch von japanischen Mangas ist das zwei mal 28-seitige Werk ein gutes Stück entfernt.
Es sind eher „Kettenbilder“, einer längeren chinesischen Tradition folgend, zusammengebunden in einem kleinen querformatigen Heft, zwei Bildern pro Seite, und mit einem nebenstehenden Text, der die eigentliche Geschichte erzählt.
Die wiederum wird zunächst auf Deutsch nieder geschrieben. Und anschließend, wendet man das Heft, noch einmal auf Chinesisch. Das ist nett anzusehen, aber am Ende nicht mehr als ein exotischer Reiz. Die Zeichnungen stammen von einem Bremer Künstler namens Arera5, die Texte stammen von Su Berken-Kopf. Eine Ich-Erzählung, die – wie ihr Vorbild – weniger witzig denn oftmals ein wenig pädagogisch daher kommt. Und mit zu vielen Klischees über China aufwartet. Jan Zier
Zu beziehen für zehn Euro – aber nur über www.arera5.de