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Archiv-Artikel

kunsträume

Mariella Mosler – Volapük: Den Namen einer dem Esperanto vergleichbaren Kunstsprache aus dem 19. Jahrhundert nimmt die in Hamburg lebende und an der Stuttgarter Akademie lehrende Künstlerin zum Titel für zwei neue Installationen ihrer eigenen Kunstsprache: Ein 70 Quadratmeter großes Bodenornament, aufwändig gestreut aus 500 Kilogramm zuckrigen Liebesperlen, und einen mit Silberfolienstreifen ausgekleideten Raum voller wilder und exotischer Masken, scheinbar ganz beiläufig aus peripheren Materialien gebastelt.

Ernst Barlach Haus Hamburg, Jenischpark, Baron-Voght-Straße 50 a, Di – So 11 – 18 Uhr. Bis 12. Oktober. www.barlach-haus.de

Stefan Panhans – Who’s afraid of 40 Zimmermädchen: In den Fotos des Hamburger Künstlers geht es um die Selbstinszenierung der fashion-victims, um die vergebliche Behauptung des Individuums gegen die Macht von Branding, Mode und Freizeituniformität. Seine letzten drei Videos zeigen Menschen, deren Verhalten unerklärlich deplatziert wirkt, und in den neuen Großfotos spiegelt sich die Künstlichkeit der beobachten Orte geradezu surreal.

Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 15, Di – So 11 – 18 Uhr. Noch bis 31. August.

Julia Münz und Annika Unterburg – BVS: Hochhäuser aus gestapelten Schleusenwärterhäuschen, solitäre Rückzugsorte wie Leuchttürme oder Gezeitenvillen, die nur bei Ebbe auftauchen bietet das Immobilienbüro BVS an. Ausgehend von dieser ironischen Variante der IBA-Pläne werden auch Touren durch die Veddel angeboten.

BVS – Büro Verborgene Stätte, beim „Coskun“- Supermarkt, Wilhelmsburger Platz 13., 31. August – 28. September, jeden Sonntag um 15 Uhr Touren.

Peter Boué – Bateau îvre forever: Der Anlass zu den neuen dunklen Zeichnungen, mit denen der Hamburger das legendäre trunkene Schiff in die Überwachungskanäle einschleust, sind die fiebrigen Texte von Arthur Rimbaud. Ausstellung im Rahmen von puzzelink_evidenz.elf [narziss + narkose] mit Musik von Marquis de Fleur (alias Doctor Love Power).

Dienstag, 26. August, 19,30 Uhr, Marktstraße 6. www.puzzelink-evidenz.de

Michel Chevalier – unlimited liability: „Uneingeschränkte Haftpflicht“ ist ein Kunstmarkt der Antiökonomie. Für weniger als 30 Euro sind Multiples von fast 100 Künstlerinnen, Künstlern, Künstlergruppen und sonstigen Unterstützern zu erwerben: Stickers, DVDs, CDs, Dienstleistungen, Fotos, Poster, Zines, Shirts, Buttons, Essen, Getränke … nur Zeichnung und Malerei sind ausgeschlossen. Dabei ist durch einen juristisch geprüften Vertrag festgesetzt, dass ein Käufer nicht mehr 50.000 Euro Aktivkapital haben darf. Zuwiderhandlungen können strafrechtlich belangt werden. Diese Geschäftsordnung soll den Kunstmarktbetrieb umkehren, wobei die Publikumsreaktionen integriert werden.

Norderstraße 7, 1. UG (Münzviertel), Do – Sa, 13 – 20, Sonntag 13 – 16 Uhr. Nächste Veranstaltungen: 23. August, 20 Uhr Konzert: Elektronengehirn; 30. August, 20 Uhr

IBA Elbinsel Sommer Kultur | Natur: Von einem unabhängigen Kuratoren-Team ausgewählte internationale und lokale Künstler- und Künstlergruppen haben für Wilhelmsburg ortsspezifische und zugleich exemplarische Projekte zum Verhältnis von städtischer Kultur und Natur konzipiert. Die argentinische Künstlergruppe Ala Plastica entdeckt im Naturschutzgebiet Heuckenlock Parallelen zur Naturlandschaft am Rio de la Plata, und das Critical Art Ensemble aus New York untersucht zusammen mit Anwohnern die Wasserqualität der Kanäle südlich der Elbe.

„Tonne“, Am Veringhof 9 (am Veringkanal, Wilhelmsburg), Do 10 – 22, Fr 16 – 22, Sa 14 – 22, So 12 – 20 Uhr. Bis 14. September. www.natur-kultur.net

„Fährstraßenfest“: Sa 30. August 15 – 22, S, 31. August 10 – 16 Uhr.

HAJO SCHIFF