kummerkasten:
In einem Münchner Biergarten kommt plötzlich Trubel auf. Um einen Tisch drängen sich die Leute. Jubelnd schlagen manche ihre Maßkrüge aneinander und schreien „I werd narrisch“, andere schütteln ungläubig den Kopf, wieder andere sinken auf die Knie, falten ihre Hände und blicken erlöst auf zum Himmel. Aus der Traube der Menschen schält sich Paul Breitner heraus.
Herr Breitner, was ist los?
Fragen Sie doch meinen Sohn Max.
Also Max, sag schon!
Herr Braun war am Handy, der Herr Braun.
Ja und.
Nationaltrainer ist mein Papa nun.
Nein.
Paul Breitner: Doch. Der Karren steckt im Dreck, und es hat einfach einen gebraucht, der weiß, wie man die Spieler in den Hintern tritt. Nur so aus Spaß natürlich.
PAUL BREITNER: „Trapattoni, Daum – da kann ich nur lachen.“ FOTO: ARCHIV
Es gab doch schon mal einen One-Night-Stand mit dem DFB.
Okay, Egidius ist erst nach einer Stunde Small Talk damit rausgerückt und logisch, die DFB-Spezis haben immer noch einen Strich in der Unterhose wegen mir, aber ich hatte diesmal Glück.
Glück? Wieso?
Ich war von den Kandidaten halt derjenige, der bei Egidius zuerst im Handy gespeichert war. Buchstabe B, wissen’s. Trappatoni, Rehhagel, Wenger – da kann ich ja nur lachen. Nur auf den Daum Christoph muss ich noch aufpassen.
So macht das der DFB?
Ja, was denken Sie denn.
Wir dachten immer, die würfeln.
Mal ein bisschen mehr recherchieren, meine Herren.
Aber hat Egidius Braun nicht gesagt, sich bei der Neubestellung des Teamchefs zurückzuhalten.
Schmarrn, der hält die Zügel noch fest in der Hand.
Wie geht es nun weiter?
Eigentlich wollte Egidius sofort zurückrufen, um den Termin für die Pressekonferenz zu machen. Aber jetzt dauert das schon wieder ziemlich lang.
Doch Muffensausen beim DFB-Chef?
Unmöglich, so enthusiastisch wie der Alte am Telefon war. Richtig manisch war der.
Wie Sie jetzt auch.
Ach, schleichen’s ihna. INTERVIEW: MARKUS VÖLKER
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