krieg dem wagner: weiche, darth vader, weiche:
Zum letztmöglichen Sprung über den E- und U-Graben hat jetzt der Popopernsänger Placido Domingo angesetzt und für eine Aufführung des „Ring der Nibelungen“ von Richard Wagner in Los Angeles den „Star Wars“-Regisseur George Lucas verpflichtet. „Wenn Wagner noch leben würde, würde er George Lucas für seinen ‚Ring‘ engagieren. Da bin ich mir sicher“, sagte Domingo der Musikfachillustrierten Bunte. Und er hat zutiefst Recht. Ist doch bereits alles bei Wagner angelegt: Wotan als Darth Vader, Siegfried als Luke Skywalker, Mime als Yoda und die Jedi-Ritter als mindestens die Nibelungen, wenn nicht die Wälsungen … Wir freuen uns schon auf die „Götterdämmerung“, wenn Darth Vader mit seinem zerbrochenen Lichtschwert dasitzt, und die Musik von John Williams … äh, Richard Wagner erklingt: „So sitzt er, sagt kein Wort, / auf hehrem Sitze stumm und ernst, / des Speeres Splitter fest in der Hand.“ Wie werden wir im mystischen Hollywood-Nebel erschaudern und uns sagen: Weiche, Darth Vader, weiche. Oder besser: Placido Domingo.
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