krankenhauskeime : Mikroben mögen kein Kupfer
Türklinken aus Kupfer könnten demnächst wieder ein Renner werden. Der Grund: Krankheitskeime haben an der Oberfläche des Buntmetalls nur geringe Überlebenschancen. Die zum Asklepios-Unternehmen gehörende Klinik Wandsbek in Hamburg hat es jetzt getestet. Dort wurde eine Krankenstation nur mit Türgriffen, Türplatten und Lichtschaltern aus Kupfer ausgestattet. Damit soll verhindert werden, dass sich die Patienten untereinander mit Bakterien anstecken. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Mikroben auf der Kupferoberfläche nur kurze Zeit überleben. Der Test soll deshalb noch weitergeführt werden. Nach Schätzungen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) infizieren sich in Europa jedes Jahr rund drei Millionen Menschen in einer Klinik. Für 50.000 Menschen ist die Infektion tödlich. Kupferoberflächen können dazu beitragen, diese Infektionsraten in den Kliniken etwas zu reduzieren. In den USA dürfen Kupferprodukte schon seit einem halben Jahr mit den antibakteriellen und gesundheitsfördernden Eigenschaften beworben werden. Dort hatten Versuche gezeigt, dass 99 Prozent der Bakterien auf Kuperoberflächen nach zwei Stunden tot waren. Vorausgesetzt, der Kupfergehalt betrug mindestens 65 Prozent. Der in Krankenhäusern gefürchtete Krankheitserreger MRSA (Methicillin-resistenter Staphyloccocus aureus) überlebte auf Kupfer nur 90 Minuten. Auf Edelstahl waren diese Mikroben bis zu drei Tagen lebensfähig – Zeit genug, ein neues Opfer zu finden. WOLFGANG LÖHR