klaus staeck: ein deutscher künstler:
Klaus Staeck ist ein sozialdemokratischer Collagen-Künstler. Deshalb macht er sich Sorgen über den Flickenteppich deutscher Kultur und schreibt am vergangenen Samstag fast eine Seite der Süddeutschen Zeitung zu. Ein Schwer-Essay zum Thema „Was denkt die Maus am Donnerstag“? Nein! „Warum die Republik eine Bundeskulturstiftung braucht“. Hust, hust, räusper, räusper. Der Kandidat für ein höheres Amt ringt sich seine Bewerbungsrede ab: die Hände am Pult verkrampft, die holprigen Sätze hinauspressen und immer in Sorge um Deutschland, dass es rattert und braust vor tiefen Worten: „organisatorischer Ausgangspunkt einer bundes- und länderübergreifenden Stiftung“ oder „die Aufgabe einer auf Gesamtinteressen der Republik gerichteten Kulturförderung“ kann der sozialdemokratische Pritt-Stift schon fehlerfrei hintereinander kleben. Wer Funktionärsdeutsch so sauber zusammenleimt, der muss einfach den Namen seines Geschäfts in Heidelberg mit einem amtsfesten Apostroph verzieren: „Staeck’s Galerie“. Aus Sorge um die deutsche Sprache.
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