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Archiv-Artikel

kita-sprachförderung Endlich mehr Verbindlichkeit

Tempelhof-Schöneberg und Spandau führen in allen städtischen Kindertagesstätten flächendeckend ein wissenschaftlich überprüftes Sprachförderprogramm ein. Damit machen die Bezirke Schluss mit dem Herumwurschteln in ihren Kindertagesstätten.

KOMMENTAR VON SABINE AM ORDE

Zwar wird auch bereits jetzt in einigen von ihnen in Sachen Sprachförderung gute Arbeit geleistet. Doch das ist abhängig von dem Engagement der jeweiligen Kitaleiterin und den Erzieherinnen. Damit ist jetzt Schluss. Endlich zieht Verbindlichkeit in Sachen Sprachförderung in die Kitas ein. Zumindest in den insgesamt 62 städtischen Einrichtungen in den beiden Berliner Bezirken.

Fragt sich nur, warum das erst jetzt geschieht. Schließlich ist seit vielen Jahren klar, dass die mangelnden Deutschkenntnisse der hiesigen Kinder – meist mit nichtdeutscher, aber auch mit deutscher Muttersprache – die bildungspolitische Herausforderung des Landes sind. Denn sprechen die Kindern bei Schulbeginn nicht ausreichend Deutsch, ist in vielen Fällen ihr Scheitern in der Schule vorprogrammiert – und damit auch auf dem Arbeitsmarkt.

Es fragt sich auch, warum der Vorstoß von den Bezirken kommen muss. Denn SPD-Bildungssenator Klaus Böger hat sich die Lösung dieses Problems groß auf seine Fahne geschrieben. Doch Bögers großer Wurf steht noch immer aus.

Das Land hat kein Gesamtkonzept zur Sprachförderung in den Kindertagesstätten. Das Entwickeln von Material für die Kitas – wie Sprachförderkoffer und Sprachlerntagebuch – ist lobenswert. Aber es ist Stückwerk. Und es reicht nicht.