kita-gezerre : 1.250 Erzieher weniger
Nach dem alternativen Wohlfahrtsverband „Soal“ hat gestern auch die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram „geschönte Zahlen“ vorgeworfen. Die CDU-Senatorin hatte von einer „maßvollen Anhebung“ der Kita-Gruppen gesprochen, beispielsweise von 12 auf 13 Kinder in der Krippe, die von anderthalb Erziehern betreut würden. „Diese Zahlen der Behörde sind schlicht falsch“, erklärten Uta Levandowski und Uwe Mühling vom Diakonischen Werk. Die Behörde habe außer Acht gelassen, dass die Kitas keine starren Öffnungszeiten mehr haben und eine ganztägige Betreuung abdecken müssen. Dies würde bei Schnieber-Jastrams Personalschlüssel dazu führen, dass die 13 Krippenkinder mit sechs-Stunden-Gutscheinen nur anderthalb Stunden von zwei Personen, die übrige Zeit nur von einer betreut werden. Da dies bei Babies und Kleinkindern schlicht nicht zu verantworten ist, müssten 16 Kinder in die Gruppe. Analog dazu müssten 27 Kinder in eine Elementargruppe für drei- bis sechsjährige Kinder, um die bisherige Kernzeit von dreieinhalb Stunden abzudecken.
Insgesamt würden 38.500 Personalwochenstunden abgebaut, rechnete AGFW-Sprecher Michael Edele vor. Dadurch würden rund 1.250 Fachkräfte arbeitslos. Die Kürzung führe auch dazu, dass kleine Kitas mangels Flexibilität für Eltern unattraktiv und somit in die Insolvenz getrieben werden, was wohl „politischer Wille“ sei.
Wie bereits von „Soal“ angekündigt will auch die AGFW nun gegen den Senat klagen. kaj