kirche spart : Evangelische Akademie wird dicht gemacht
Die Evangelische Akademie steht vor dem Aus. Wie die Kirchenleitung gestern mitteilte, will sie wegen eines nicht mehr ausgleichbaren Defizits ihre Akademie mit den Tagungsstätten in Hamburg und Bad Segeberg zum Jahresende schließen. Die Akademie habe das ihr 2000 von der Kirche vorgegebene Einsparziel von 750.000 Euro bis zum Jahr 2003 nicht erreicht. Vielmehr habe ein Bericht des kircheninternen Rechnungsprüfungsamtes ein Defizit von 900.000 Euro im Jahre 2002 aufgezeigt, sagte Kirchensprecher Norbert Radzanowski. Dieses Minus könne aufgrund der angespannten Finanzsituation der Nordelbischen Kirche nicht ausgeglichen werden.
Die Bischöfin der Nordelbischen Kirche, Maria Jepsen, nannte die beabsichtigte Schließung der Akademie „äußerst bedauerlich“ und würdigte die Einrichtung als einen „Ort der Begegnung und Diskussion zwischen Kirche und Politik, Wirtschaft und Ethik, Kunst und Religion“. Für sie sei eine anspruchsvolle kirchliche Bildungsarbeit unverzichtbar, um die Wertediskussion in der Gesellschaft weiterführen zu können.
Das geplante Veranstaltungsprogramm solle bis Ende des Jahres weiterlaufen und danach zunächst ersatzlos eingestellt werden, sagte Akademie-Sprecherin Kathleen Battke. Über die Gestaltung künftiger kirchlicher Bildungsarbeit sowie über eine Lösung für die Weiterverwendung der Tagungsräume und der Weitervermittlung der 54 Beschäftigten der Akademie werde noch nachgedacht. LNO