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Archiv-Artikel

kinotaz - WEITERE FILME IN HANNOVER

B

Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen Deutschland 2004, R: Franziska Buch, D: Sidonie von Krosigk, Marie-Luise Stahl „Trotz Zauberverbot will Nachwuchshexe Bibi ihre an den Rollstuhl gefesselte Freundin Elea heilen. Doch hinter dem wundersamen Eulenstaub, den man dazu braucht, ist auch die böse Hexe Rabia her. Unter der Regie von Franziska Buch (,Emil und die Detektive‘) kombiniert die zweite Leinwandadaption von Elfie Donnellys Kinderbuchreihe den charmanten Witz des Vorgängers mit einer Prise abenteuerlicher ,Indiana Jones‘-Romantik. Die digitalen Effekte sind noch hochwertiger, die Hexenspannung reißt nie ab, und das gefühlvolle Ende wird nicht nur Kinderherzen erwärmen.“ (Cinema) H: Apollo

F

Die fetten Jahre sind vorbei Deutschland/Österreich 2004, R: Hans Weingartner, D: Daniel Brühl, Julia Jentsch

„Mit poetischer Leichtigkeit erzählt Hans Weingartners Film die Geschichte dreier Berliner Jugendlicher, die in Villen einbrechen, um die reichen Besitzer durch Möbelrücken und Hinterlassung von Botschaften zu erschrecken. Aber die postmodernen Rebellen, die unfreiwillig zu Geiselnehmern werden, stehen nicht für eine verlorene Jugend, sondern sind spätpubertierende Weltverbesserer: Das politische Establishment der Altachtundsechziger lebt ihnen die eigene fette Zukunft bedrohlich vor, noch bevor sie zur eigenen Utopie gefunden haben. Humorvolle Anspielungen auf die tatsächlichen Verhältnisse und überraschende Einsichten, was den immer wiederkehrenden Generationenkonflikt betrifft.“ (Neue Zürcher Zeitung) H: Apollo Studio

I

Inside Deep Throat USA 2004, R: Fenton Bailey, Randy Barbato

„Der Siebziger-Jahre-Porno ,Deep Throat‘ ist einer der profitabelsten Filme der Kinogeschichte. Mehr als 600 Millionen hat der Fellatio-Film eingespielt, bei Produktionskosten von nur 25.000 Dollar – der Beginn der Verwandlung von Pornographie in eine Milliardenindustrie. Die kurzweilige Dokumentation ,Inside Deep Throat‘ erzählt die Karriere des Films mit Dutzenden Zeitzeugen und einer Fülle von Archivmaterialien nach. Eine Kulturgeschichte Amerikas, zwischen Liberalisierung und Zensur, erzählt am Beispiel des Hardcore-Klassikers und seiner unglücklichen Hauptakteurin Linda Lovelace.“ (tip) H: Apollo Studio

K

Keine Lieder über Liebe Deurtschland 2005, R: Lars Kraume, D: Jürgen Vogel, Heike Makatsch

„Keine Lieder über Liebe“ erzählt zwar die uralte Dreiecksgeschichte vom Leid an der Liebe, aber indem er Jürgen Vogel, Heike Makatsch und Florian Lukas ihre Dialoge improvisieren ließ und die Kamera sie dabei eher dokumentarisch begleitet als stilisiert in Szene setzt, wirkt sein Film spontan und wie aus dem Ärmel geschüttelt. Vogel, Makatsch und Lukas turteln, streiten, philosophieren und lamentieren dabei manchmal etwas zu ungebremst und langatmig. Aber dafür trifft der Film wunderbar die Stimmung einer Band auf Tournee mit der Aufregung vor und während des Auftritts, den Besäufnissen nach den Konzerten, tristen Hotelzimmern und langweiligen Busfahrten. Und da die Band um Markus Hansen für den Film tatsächlich von Hamburg aus auf Tour durchs tiefste Niedersachsen ging, gibt es nasskalte Bilder von den Straßen und Clubs von Wilhelmshaven, Oldenburg und Bremen sowie umliegenden Landschaften, Stränden und Autobahnen. Und Jürgen Vogel kann tatsächlich gut singen. (hip) H: Apollo Studio

L

Liebe ist kälter als der Tod Deutschland 1969, R: Rainer Werner Fassbinder, D: Uli Lommel, Hannah Schygulla, R.W. Fassbinder

„Der Zuhälter Franz will nicht für das ‚Syndikat‘ arbeiten, mag den schwächeren Bruno, der insgeheim Aufträge für seine Gangsterfreunde erledigt, und will mit ihm sogar die Freundin teilen. Johanna verrät jedoch den letzten Coup an die Polizei, Bruno wird erschossen. Thematisch am amerikanischen Genrefilm, stilistisch an Straub orientierter Erstlingsspielfilm von R.W. Fassbinder. Die Bilder sind von klinischer Helle, die Hintergründe demonstrativ kahl, die Einstellungen dauern provozierend lange. Das ‚Münchener Unterweltmilieu‘ gleicht einem artifiziellen Experimentierkäfig, in dem die Figuren trostlos isoliert sind.“ (Lexikon des internationalen Films) H: Kino im Künstlerhaus

M

Mr. und Mrs. Smith USA 2005, R: Doug Liman, D: Brad Pitt, Angelina Jolie

„Sie scheinen ein ganz gewöhnliches Vorstadt-Eheleben zu führen, ausgefüllt mit Hausdekorationsproblemen, Barbecue und einer ebenso öden Ehetherapie. Bis Mr. und Mrs. Smith herausfinden, dass sie beide Undercover-Killer für verschiedene Firmen sind – mit dem Auftrag, sich gegenseitig zu liquidieren. Doug Limans Komödien-Action-Romanze vermag immer wieder mit schnittigen, witzigen Szenen und aberwitzigen Dialogen aufzuwarten, dazwischen jedoch kommt dieses Crossover der Genres auch schon mal deftig vom Kurs ab; dass Brad Pitts reale Ehe mit Jennifer Aniston durch die Dreharbeiten zusammenbrach, weil Mr. & Mr. Smith sich so gut verstanden, gehört wohl zu den brisantesten Details des Films.“ (Neue Züricher Zeitung) H: Cinemaxx Raschplatz

N

Das November Manifest Spanien 2003, R: Achero Mañas, D: Oscar Jaenada, Ingrid Rubio/ Originalfassung mit Untertiteln

„Madrid Ende der 90er Jahre: Alfredo, jung und theaterbegeistert, will auf eigene Faust seinen großen Traum eines unabhängigen Straßentheaters verwirklichen. Voller Ideen gründet er mit Freunden in einem besetzten Haus die Gruppe ‚November‘ und verfasst auch gleich das dazugehörige ‚November Manifest‘: Es ist die Forderung nach einem freien, kämpferischen und vor allem nichtkommerziellen Theater, das auf die Menschen zugeht. U-Bahn, Fußgängerzone und Shopping-Center werden zur Bühne, die Passanten zu Mitspielern und Zuschauern zugleich. Die schrägen, phantasievollen und provozierenden Auftritte der Truppe erregen schon bald Aufsehen – allerdings auch das der Polizei. Als Alfredo und seine Freunde in einer Performance ein Attentat der baskischen ETA fingieren, um auf die politische Situation aufmerksam zu machen, kommt es zum Eklat. Die spannende Geschichte basiert auf realen Ereignissen und geht unter die Haut.“ (cinelatino) H: Kino im Künstlerhaus

T

Touching Politics, Programm 1: Abbildungsverhältnisse

Das Programm besteht aus den Kurzfilmen „Mass for the Dakota Sioux“ von Bruce Baillie, USA 1963/64, „ Report“ von Bruce Conner, USA 1963 bis 1967, „Rohfilm“ von W+B Hein, BRD 1968, „Now!“ von Santiago Alvarez, Kuba 1965 und „Perfect FilmMin.“ von Ken Jacobs, USA 1986 H: Kino im Künstlerhaus

V

Der verbotene Schlüssel USA 2005, R: Iain Softley D: Kate Hudson, Gena Rowlands, Peter Sarsgaard, John Hurt, Joy Bryant

Eine junge Krankenschwester pflegt einen stummen, gelähmten alten Mann, in dessen Villa im sumpfigen Hinterland von New Orleans seltsame Dinge geschehen. Vor dem Hintergrund des Voodoo-Kultes entwickelt sich eine mit den Versatzstücken des Horror-Genres versetzte Seelenwanderungsgeschichte, deren dramaturgische Unausgegorenheit jedoch kaum Spannung aufkommen lässt. In der Hauptrolle fehlbesetzt, entschädigt der Film durch gute Nebendarsteller, eine präzise Regie und die atmosphärisch dichte Fotografie. H: Cinemaxx Raschplatz

Verschwörung im Berlin-Express R: Peter Dalle, D: Gustaf Hammarsten, Gösta Ekman

Im Dezember 1945 fährt ein erfolgloser Schriftsteller mit dem Zug von Stockholm nach Berlin, wobei er mit seiner Ungeschicklichkeit ein enormes Chaos unter den Reisenden anrichtet. Mitreisende sind zwei Nonnen, ein Arzt, der mit seiner Geliebten den Mord an seiner Ehefrau plant, zwei ältere Homosexuelle sowie ein Gruppe baltischer Flüchtlinge. Ebenso schwarzhumorige wie stilbewusste Hommage an die Klassiker des Railway-Genres, die jedoch etwas selbstgefällig ihren Zitatenschatz entfaltet und mitunter als reine Ansammlung von Running Gags erscheint. (Filmdienst) H: Kino im Künstlerhaus