kellers randspur: sonntag
Doktorspiele
„Kleine Lügen unter Freunden“
Das akademische Milieu ist immer gut für ein zünftiges Psychodrama. Professor Westlund ist ergrimmt, weil ihm erneut die erhoffte Beförderung versagt blieb. Dann meldet auch noch ein früherer Freund seiner Gattin seinen Besuch an und erscheint in Begleitung einer deutlich jüngeren, attraktiven Freundin. Als Westlund 50 Dollar vermisst, verdächtigt er die junge Frau und stiftet seine Gattin an, deren Gepäck zu durchsuchen – weitere Verwicklungen sind zu erwarten.
(14.15 Uhr, Vox)
Verwirrspiel
„Godzilla – Duell
der Megasaurier“
1992 war es, also ein Jahr nach Entstehung dieses vorausschauenden Films, als ein UFO in Japan niederging und menschliche Wesen ausspie, die aus der Zukunft eingeflogen kamen, um Vorsorge zu treffen bezüglich einer etwaigen Wiederkehr des hochhausgroßen Trampels Godzilla. Hinter den hehren Worten aber verbergen sich niedrige Absichten, und natürlich wird Godzilla gerade erst recht in Bewegung gesetzt, und zwar verwirrenderweise mal von der einen, mal von der anderen Seite. Am Rande gibt es noch einen Hinweis auf Godzillas Herkunft und damit einen Bogenschlag zum ersten Godzilla-Film aus dem Jahr 1954, der den noch nicht verwundenen Schrecken der Atombombenabwürfe des Zweiten Weltkriegs spiegelte. (16.10 Uhr, Kabel 1)
Mythologie
„Jason und der Kampf
um das Goldene Vlies (1)“
Jason ist Königskind und sein Onkel bringt seinen Vater um die Ecke. Später gehts dann auf die Suche nach dem Goldenen Vlies – mit den Argonauten, wie wir wissen. Unterwegs sind allerlei Gefahren zu bestehen, weil die Götter gerade nichts zu tun haben. Teil zwei gibt’s Montag. (20.15 Uhr, RTL)
Eigensinn
„Patton – Rebell in Uniform“
George S.Patton war eine schillernde Gestalt unter den Militärs des Zweiten Weltkriegs. Er bezwang in Nordafrika Rommels Wüstenarmee, wurde aber später seines Kommandos enthoben, weil seine Haltung von der offiziellen Politik der Alliierten abwich. Pattons Dickköpfigkeit muss auf seinen Darsteller George C. Scott abgefärbt haben, denn er verweigerte die Annahme des ihm für diese Rolle zuerkannten Oscars mit der Begründung, er stehe mit seinen Kollegen nicht im Wettbewerb. Eigensinn kennzeichnet auch den Koautor Francis Ford Coppola, der ebenfalls einen Oscar errang und bald darauf mit „Der Pate“ weltbekannt werden sollte.
(20.15 Uhr, Kabel 1)
Selbsthilfe
„Die Pantherkatze“
Wenig Gerechtigkeit widerfuhr dem chinesischen Autor, Regisseur und Produzenten Yuen Woo Ping, der als Kampfchoreograf wesentlichen Anteil hatte am Erfolg von „Matrix“, aber in den gängigen Filmlexika nur selten erwähnt wird. Eine Vielzahl von Hongkong-Produktionen belegt Yuens Meisterschaft auf diesem Gebiet; eine der schönsten ist Yuens Kostümfilm „Wing Chun“, in dem Michelle Yeoh und einige Geschlechtsgenossinnen umherziehenden Banditen unter schwungvollem Einsatz ihrer zierlichen Fäustchen zu neuen Einsichten verhelfen. (1.50 Uhr, Pro 7)
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