kellers randspur: sonntag
Popart
„Vergänglicher Ruhm:
Die Monkees-Story“
Ein todsicheres Zeichen für den Niedergang der abendländischen Kultur ist das Aufkommen von Boygroups. Und Girlgroups. Siehe „No Angels“ – vor den Augen der Öffentlichkeit in der Retorte erschaffen. Schlimm. Das habe es früher nicht gegeben, lamentiert sogar der Kolumnist des örtlichen Anzeigenblättchens. Und irrt natürlich. Denn schon die Popstars der 50er wurden von ihren Managern auf gefällig getrimmt. Das Vorbild aller Boygroups aber waren die Monkees, 1965 nach dem Ebenbild der Beatles geformt, als Hauptfiguren einer Fernsehserie in die Welt geworfen und von profilierten Komponisten wie Neil Diamond und Carol Bayer Sager mit Hits versorgt. Der US-Fernsehfilm erzählt die Erfolgsgeschichte, die zu Ende ging, als die Musiker ihre eigenen Kompositionen aufführen wollten. Einer der damaligen Drahtzieher übrigens war Bob Rafelson, späterhin Produzent und Regisseur von Filmen wie „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ und „Die schwarze Witwe“. (14.05 Uhr, Vox)
Insider-Wissen
„Harry und Sally“
Wussten Sie, dass anstelle von Billy Crystal zunächst Richard Dreyfuss für die Hauptrolle vorgesehen war? UND ABGELEHNT HAT?! Hätte er angenommen, wäre dem Publikum das treffliche „Ich nehme dasselbe wie sie“ am Ende der berühmten Szene vorenthalten geblieben, denn es wurde von Crystal beigesteuert. Und wenn Sie demnächst mit ähnlich nutzlosem Wissen prahlen wollen, lesen Sie William Goldmans „Wer hat hier gelogen?“. Aber mit Vorsicht, denn in der deutschen Übersetzung wird der Broadway-Schauspieler Mandy Patinkin zur Frau und Clint Eastwood zum Hauptdarsteller eines Films namens „The Man With No Name“. Dem die Übersetzerin dann auch noch den deutschen Titel „Mein Name ist Nobody“ andichtet. Auch schön: „Return of the Secaucus Seven“ mit „Die Rückkehr der glorreichen Sieben“ zu verwechseln. Unbedingt empfohlen seien Goldmans erhellende Darlegungen vor allem Filmkritikern, die die Aufgaben von Drehbuchautor und Regisseur nicht zu trennen vermögen. Soll’s ja geben, sowas. (20.15 Uhr, Kabel 1)
Seelenverkäufer
„Herz über Bord“
In Sachen Kardiologie ist und bleibt das ZDF die erste Adresse. Auch auf hoher See werden Operationen am offenen Herzen problemlos bewältigt.
(20.15 Uhr, ZDF)
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