kellers randspur: SONNTAG
Reitunfall
„Ritt in die Freiheit“
Vox meldet: „Die aufwendige UFA-Produktion nach dem Roman ‚Mit Feuer und Schwert‘ von Henryk Sienkiewicz wurde teilweise an polnischen Originalschauplätzen gedreht.“ Liebe Vox-Terrier! Wenn ihr schon aus dem „Lexikon des internationalen Films“ abschreibt, dann guckt doch ein wenig genauer hin. Den Titel „Ritt in die Freiheit“ gibt es nämlich zweimal. Und ihr habt nicht die UFA-Produktion von 1936, sondern einen italienischen Historienschinken aus dem Jahr 1961 mit unserem „Blutsbruder“ Pierre Brice im Programm. Mit der Romanvorlage aber liegt ihr richtig.
(7.25 Uhr, Vox)
Urteilsbildung
„Zwielicht“
Eine Spur zu siegesgewiss tritt Staranwalt Martin Vail (Richard Gere) vor die Kameras. Unschwer zu erkennen, dass da eine Lektion fällig ist. Die ereilt ihn, als er ein weiteres publicityträchtiges Mandat übernimmt. Der Erzbischof von Chicago ist ermordet worden, einer seiner Ministranten (Edward Norton) wird als Täter aus- und dingfest gemacht. Vail übernimmt die Verteidigung des adrett herausgeputzten jungen Mannes. Die Beweislage ist klar, der Fall kaum zu gewinnen. Daher muss natürlich getäuscht und getrogen werden, dass es nur so eine Art hat. (20.15 Uhr, Pro 7)
Daumenkino
„Even Cowgirls Get the Blues“
Unbeschwert ist das Vagabundenleben, wenn man mit Uma Thurmans Exterieur gesegnet wurde und als Model über das nötige Budget verfügt. Der schillernde John Hurt aber wünscht als Arbeitgeber gewisse Restaurierungsmaßnahmen und dirigiert Uma zu einer Schönheitsfarm, wo sie mit lesbischen Cowgirls den Aufstand probt ... Für seine angestrengte Kuriositätenschau bat Regisseur Gus Van Sant reichlich Prominenz vor die Kamera, darunter Keanu Reeves, River Phoenix und Angie Dickinson, auch Ken Kesey, William Burroughs, Udo Kier und Roseanne Barr durften ein wenig mittun. (20.15 Uhr, tm3)
Szenenwechsel
„Jet Li: Die Schrift des Todes“
Im China der Dreißigerjahre kursiert ein Gerücht über eine heilige „Schrift ohne Worte“, die ihrem Besitzer zu außerordentlichen Fähigkeiten verhelfen soll. Archäologe Jet Li und
Agentin Rosamunde Kwan machen sich daran, das Geheimnis hinter dieser Überlieferung zu ergründen ... Hier zeigt Chinas Kinostar Jet Li sein außerordentliches akrobatisches Geschick noch einmal in vertrauter Umgebung unter der Regie Ching Siu-Tungs. Seit 1998 arbeitet Li in den USA, wo er mit einer Schurkenrolle in „Lethal Weapon 4“ einen laschen Einstand gab. In diesem Jahr spielte er in „Romeo Must Die“ seine erste Hollywood-Hauptrolle; der Film kommt am 8. Juni in die deutschen Kinos. (23.55 Uhr, Pro 7)
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