kellers randspur: samstag
Afro-Look
„Tarzans größtes Abenteuer“
Sean Connery begann seine Karriere wie Arnold Schwarzenegger mit der Bodybuilderei und stritt 1950 als Schottlands Gesandter um den Titel des „Mr. Universum“, was ihm aber nachgesehen wird.
Der Muskelmann gab einen prima Schurken ab in dieser wiederum von England aus ferngelenkten Tarzan-Produktion, in der es ein wenig ruppiger zur Sache geht. Regie führte der vormalige Dokumentarist John Guillermin und galt offenbar fortan als Afrika-Spezialist, denn man beauftragte ihn später u. a. mit der Inszenierung von „Shaft in Afrika“, „Tod auf dem Nil“ und „Sheena – Königin des Dschungels“.
(14.20 Uhr, Kabel 1)
Entblößt
„Tarzan, der Affenmensch“
Nochmals Tarzan, diesmal mit Johnny Weissmuller. Ehe sich der frühere Schwimmsportler durch Hollywoods wetterunabhängige Studio-Urwälder schwingen konnte, musste er zunächst aus seinem Kontrakt als Unterwäschemodell ausgelöst werden. Weissmuller ging in die Filmgeschichte ein, weil er den ersten Tonfilm-Tarzan verkörperte und wie seine Partnerin Maureen O’Sullivan in sehr knappem Schurz auftrat, bis nach der ersten Fortsetzung auf Intervention des sittenstrengen Hays-Office die Säume ausgelassen werden mussten.
(15.15 Uhr, WDR)
Kostümwechsel
„In den Adern heißes Blut“
Unterschiedliche Temperamente und Mentalitäten stoßen aufeinander, als ein schwedischer Professor und seine deutlich jüngere Frau in Italien urlauben und dort ein junges Pärchen kennen lernen, dessen herausfordernd unbeschwerte Lebensauffassung den nordischen Akademiker so sehr verdrießt, dass er endlich zu drastischen Gegenmaßnahmen greift ... Westerndarsteller Giuliano Gemma ließ 1968 Stiefel, Stetson und Colt im Kostümfundus und hatte Anteil an einem Psychokrimi, in dem bei mutwilliger Interpretation die Verstörung des Bürgertums angesichts der aufziehenden sexuellen Liberalisierung zu erkennen ist. (22.10 Uhr, tm3)
Wunderlich
„Crime Zone“
Man kann nur rätseln: War es eine durchtriebene Gemeinheit oder zerebrale Zerrüttung, als David Carradine seinerzeit auf Jackie Chan herabblickte und diesem versicherte, er sei seit jeher sein Vorbild gewesen? Carradine nämlich ist satte 18 Jahre älter als der mandeläugige Filmakrobat, den er möglicherweise und unter Umständen mit dem längst verstorbenen Bruce Lee verwechselte. Eine hier nur mal so angenommene, durch nichts belegte progressive Paralyse könnte auch der Grund dafür sein, dass Carradine bei der Auswahl seiner Rollen eine gewisse Anspruchslosigkeit an den Tag legt. Wenngleich der vorliegende futuristische Thriller aus Roger Cormans B-Film-Schmiede nun nicht das Schlechteste ist, was Carradine je gedreht hat.
(23.45 Uhr,WDR)
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