kellers randspur: Sonntag
Übernatürlich
„Meine Stiefmutter ist ein Alien“
Ein Wiedersehen mit einem Teil von Julia Roberts gibt es in dieser Sciencefiction-Komödie um einen Witwer, der die Gunst einer nach irdischen Maßstäben recht ansehnlichen Außerirdischen erringt: Die Beine nämlich, die als angeblich Kim Basinger zugehörig einmal schwerelos in der Luft schweben, gehören Bodydouble Shelley Michelle, die zuvor bereits in „Pretty Woman“ untere Körperteile für die damals als zu breit empfundene Julia Roberts ins Scheinwerferlicht hielt. Eine weitere Kuriosität: Der Film vereint die Nachwuchsdarsteller Alyson Hannigan und Seth Green, die später Seite an Seite in der Serie „Buffy – Im Bann der Dämonen“ agierten.
(17.00 Uhr, Pro7)
Blendwerk
„Phenomenon – Das Unmögliche wird wahr“
Das Unmögliche ist in diesem Falle John Travoltas Erleuchtung, die ihn auf dem Heimweg von einer alkoholseligen Feier ereilt. Der ehedem mit einem durchschnittlichen Denkapparat ausgestattete Automechaniker vollbringt nun wahre Wunder des Geistes, lernt wie im Fluge und macht die tollsten Erfindungen. Doch siehe, das Volk verweigerte sich seinen Worten und verleugnete ihn. Der Herr aber ward in einen Computer-Tomographen gelegt und fuhr zum Himmel auf . . . Oder so ähnlich. Ergänzend empfehlen wir aus dem heutigen Menü: „Im Netz von Scientology“, um 23.00 Uhr auf N3.
(20.15 Uhr, Vox)
Vorbildlich
„Lethal Attraction“
Michael Lehmann war 1989 eindeutig seiner Zeit voraus, als er diese schwarze Komödie im Highschool-Milieu ansiedelte, denn mordende Teenager hatten erst einige Jahre später Konjunktur. Die im Originaltitel verewigten drei Heathers tragen die gerümpften und wohl auch chirurgisch optimierten Näschen hoch und geben an ihrer Schule in modischen Dingen den Ton an. Winona Ryder mag dem Diktat nicht mehr folgen und tritt mit Komplize Christian Slater in Opposition. Christian aber, wie immer in seinen frühen Filmen ein wenig schwierig, übertreibt in einer Art, dass sich der Variety-Kritiker an den frühen Jack Nicholson erinnert fühlte. (1.40 Uhr, Kabel 1)
Nachtragend
„Die Rache des Toten“
Boris Karloff muss wieder einmal für ein medizinisches Experiment herhalten. Zuvor war ihm Unrecht widerfahren, nachdem er schuldlos als Mörder verurteilt wurde und auf dem elektrischen Stuhl zu Tode kam. Ein Wissenschaftler sichert sich den Leichnam und ruft ihn ins Leben zurück. Da die fragliche Gerichtsentscheidung auf die Machenschaften zweier Gangster zurückging, gibt es für den wiedererstandenen Karloff noch einiges zu regulieren . . . Regie führte Michael Curtiz, den es später nach „Casablanca“ verschlug. (2.00 Uhr, WDR)
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