kellers randspur: Sonntag
Talentprobe
„Brooklyn Blues“
Anfang der 70er-Jahre taten sich junge aufstrebende New Yorker Filmemacher zusammen, um unter denkbar ungünstigen Umständen ihr erstes abendfüllendes Lichtspiel zu realisieren. Das Gesamtbudget belief sich auf 400.000 Dollar, Darsteller und Techniker arbeiteten für ein karges Handgeld. Die Dreharbeiten zogen sich über zwei Jahre hin, und entsprechend unegal wirkt der Film, der in New York, wo man manches wieder erkannte, durchaus ein Publikum fand. Bemerkenswert aus heutiger Sicht ist das Debütwerk, weil viele Mitwirkende später Berühmtheit erlangten, darunter Perry King, Susan Blakely, Ray Sharkey, Armand Assante und Sylvester Stallone, der zudem am Drehbuch beteiligt war. Auch Kameramann Ed Lachman verbesserte sich und fotografierte Filme wie „Susan . . . verzweifelt gesucht“ und zuletzt „Erin Brockovich“.
(6.45 Uhr, Sat.1)
Turbulenzen
„Life is Trouble“
Ihre besten Filme verstecken die von RTL 2 immer in abgelegenen Programmnischen. Unverständlich, denn tiefer als bei Big Brother können die Quoten kaum noch sinken, zumal sich diese muntere Tragikomödie über das derzeit grassierende Latin-Getue recht gut anpreisen ließe. Die Regiedebütantin Darnell Martin zeigt einen Ausschnitt aus dem Leben in der Bronx, wo die Afro-Amerikanerin Lisette an der Seite ihres puertoricanischen Ehemanns Gino ein turbulentes Leben führt. Gino versucht, durch kleine Gaunereien das Haushaltsbudget aufzubessern und endet im Gefängnis. Dadurch ist Lisette gezwungen, eine Arbeit aufzunehmen, die ihr neue Anstrengungen, aber auch ein neues Selbstbewusstsein beschert.
(8.45 Uhr, RTL 2)
Heimsuchung
„The Crude Oasis“
Eine junge Hausfrau wird von immer gleichen Albträumen heimgesucht. Das ist kein Wunder, denn Karen fristet ihr Dasein auf dem Land in Kansas an der Seite eines gleichgültigen Ehemannes. Doch was anfangs wie eine Flucht ins Unterbewusstsein erscheinen mag, wendet sich ins Reale, als der Protagonist ihrer Truggebilde leibhaftig vor ihr steht. Und schon kommt Abwechslung in den öden Alltag . . .
(1.15 Uhr, Sat.1)
Untergrund
„Drohung aus dem Dunkeln“
There’s no place like home – auch nicht viel besser als Karen in Kansas ergeht es Sarah in Colorado, obschon es zunächst ganz harmonisch wirkt, wie sie mit ihrem Sohn aus erster Ehe und einem frisch angetrauten Gemahl ein sehr adrettes Familienleben führt, nebenbei ein Café betreibt und nach Feierabend am Eigenheim werkelt. Aber wo die Idyllen gedeihen, gibt es oft Leichen im Keller. Oder doch zumindest Damen, die zur Befriedigung ihrer Rachlust bei den Fundamenten ansetzen . . . (2.50 Uhr, ZDF)
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