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kellers randspurSamstag

Verbrechensrate

„Dunkle Kammern – Dark Room“

Beträchtliches Durchhaltevermögen verlangt die lange Nacht der Minette-Walters-Verfilmungen auf N 3, die bis kurz vor fünf währen wird. Zur Versendung ausgesondert wurden zwei Zweiteiler aus der Produktionsmasse der BBC, gemeinhin ein Markenzeichen für gediegene Machart. Wer Minette Walters bereits verfallen ist wird am 8. Februar innerhalb der Reihe „Mord ist ihr Geschäft“ (23.00 Uhr, WDR) mehr über die britische Kriminalschriftstellerin erfahren. (23.30 Uhr, N 3)

Raritäten

„Der teuflische Mr. Frost“

Die Nachtprogramme sind reich an Spielfilmen mit austauschbaren Titeln wie zum Beispiel „Bullet Point“. Wenn man sich davon allerdings nicht abschrecken lässt, kann es passieren, dass man auf einen gepflegten und sehr abseitigen, bis in die Statistenrollen hochkarätig besetzten Gangsterfilm stößt. Zugleich Killer und vom Tode bedroht in jenem schrägen Melodram war Jeff Goldblum, der hier noch um einiges abgefeimter in Erscheinung tritt. Zufällig kommt man ihm drauf, dass er 24 Menschen umgebracht hat. Das bedeutet Psychoklinik, wo er in denkbar größter Gelassenheit und mit sardonischem Lächeln den Nachweis zu erbringen sucht, dass er im Hauptberuf der Hölle vorsteht.(0.45 Uhr, ZDF)

Musikalien-Handlung

„Sechs Jazzer im Dreivierteltakt“

Was titelklanglich daherkommt wie eine Schlagerklamotte aus den frühen 60ern, ist tatsächlich eine fein gearbeitete Komödie um ein paar Amateurmusiker, die im reiferen Alter zögerlich den Sprung ins Profilager wagen. Das Luxushotel „Paradise Manor“ hat sie für 14 Tage gebucht, aber so wenig Luxus das Etablissement bereithält, so wenig ist dessen Geschäftsführer an freien Improvisationen interessiert. Stattdessen verlangt er für sein vorwiegend älteres Publikum dezentere Klänge. Auch innerhalb der Gruppe gibt es Zwist, insbesondere mit dem zur Verstärkung angeheuerten Profimusiker Marshall Wilson (Cleavon Little), der den naiven Enthusiasmus seiner Mitstreiter nicht teilen mag und sie mit herben Sottisen verdrießt: „Dixieland chords go down easy, like baby food“. Wer jemals Dixieland-Musik lieben lernen wollte, wird hier recht gut bedient.(2.25 Uhr, ZDF)

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