kellers randspur: samstag
Schussfelder
„Die grünen Teufel vom Mekong“
Mit Mel Gibson ist am heutigen Abend nicht zu spaßen, klemmt doch sein Zeigefinger permanent zwischen Bügel und Abzug. Zunächst setzt man ihn mit John Phillip Law und Sam Neill zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs im japanisch besetzten China aus, um einen abgeschossenen Piloten und einen Diplomaten heimzuholen. Noch während die letzten Feuergefechte geführt werden, schwingt sich Gibson bereits für ProSieben (23.40 Uhr) in seinen turbobefeuerten Interceptor und prescht zum wiederholten Male als Mad Max durch die verkommenen Reste westlicher Zivilisation. (22.25 Uhr, Kabel 1)
Solidarpakt
„Caged Heat – Das Zuchthaus der verlorenen Mädchen“
Es war wenig Oscar-tauglich noch vorzeigbares Kunstkino, was der späterhin für Filme wie „Das Schweigen der Lämmer“ und „Philadelphia“ hoch verehrte Jonathan Demme in seiner Zeit als B-Filmer so zurechtdrehte. „Women’s Prison USA – Rape, Riot & Revenge“ versprach das Plakat zu „Caged Heat“ und damit keineswegs zuviel. Bei Bedarf lassen sich allerdings politisch-feministische Untertöne ausfindig machen, wenn sich die gepeinigten Insassen des Frauengefängnisses Connorville solidarisieren und zur Musik von John Cale den Aufstand wagen. (0.05 Uhr, Kabel 1)
Wasserwege
„Into Deep – Jagd in der Tiefe“
In diesem Film herrschen noch geordnete Verhältnisse. Die Russen sind Schurken und holen ein ziviles Flugzeug vom Himmel. Daraufhin brechen ein kampferprobter CIA-Mann, sein computererfahrener Gefährte und eine schmucke Agentin auf, die Black Box zu bergen, was diverse wassersportliche Betätigungen und manche Schießerei nach sich zieht. „Charmant dilettantisch“ spöttelte der „Fischer Film Almanach“ und brachte Sachverhalt und Sprache so sublim wie randscharf zur Deckung, indem er für den Videotitel die Schreibweise „Mission Supterfuge“ wählte.
(1.15 Uhr, ProSieben)
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