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kellers kisteFür zwischen den Nachrichten

Samstag

Arbeitsklima („Alles rein persönlich“)

Das Handlungsmuster dieser Sitcom US-amerikanischer Herkunft weckt Erinnerungen an die Eddie-Murphy-Komödie „Boomerang“. Dort wurde der notorische Schürzenjäger von Robin Givens gezähmt und von Halle Berry in Fesseln geschlagen. Ganz ähnlich gerät hier der auf Porsche und rasche Partnerwechsel abfahrende Duane Martin via Rendezvous an die u. a. aus „Set It Off“ bekannte Vivica A. Fox und ziemlich schnell mit ihr über Kreuz. Er schaut umso entgeisterter aus dem gestärkten Hemdkragen, als sie ihm anderntags als neue Geschäftsführerin gegenübertritt. Ein Posten, den er natürlich selbst gern eingenommen hätte . . . (11.35 Uhr, Vox)

Ruhmesblatt („Die Sopranos“)

Selten genug ergibt sich Gelegenheit, das ZDF zu loben. Die Wiederein- und Fortsetzung der US-Serie „Die Sopranos“ aber kann dem Lerchenbergvolk gar nicht hoch genug angerechnet werden. Wofern aber die Damen und Herren Rundfunkteilnehmer dieses exzellente Angebot erneut zu verschmähen belieben, mögen sie nachher bloß nicht die ewige Jammerarie anstimmen, es gebe einfach nichts Gutes mehr im Fernsehen. Man muss halt nur hinschauen. Denn ließe sich Poetischeres ersinnen als der Mafiaboss Tony Soprano, wie er voll trüber Gedanken seinen entflogenen Wildenten nachtrauert? (23.10 Uhr, ZDF)

Dienstvergehen („Inspektor Lavardin“)

Selbst in der Wiederholung ist der in seinen wesentlichen Charakterzügen von Claude Chabrol entworfene Inspektor (immer wieder großartig: Jean Poiret) eindeutig die bessere Wahl als der Langweiler Montalbano, der sonntags im ZDF mit seinem Mittelschichtsanarchismus hausieren geht. Lavardins Patzigkeiten kennen keine Klassenschranken, und bockige Verdächtige fangen sich auch schon mal eine aufmunternde Backpfeife ein. Die Gerechtigkeit aber siegt immer – notfalls werden die Beweise von Lavardin eben entsprechend hergerichtet. (0.05 Uhr, ZDF)

Sonntag

Landflucht („Dancer, Texas“)

Der Film beginnt an einem Freitag, und noch verzeichnet das Ortsschild des in der texanischen Ebene ausgebreiteten Fleckens Dancer 81 Einwohner. Aber an diesem Tag wird Schulabschluss gefeiert, und vier Jungs der Klasse sind seit langem entschlossen, gleich am darauf folgenden Werktag via Bus nach Los Angeles auszurücken und sich ins „Abenteuer Leben“ zu stürzen. Der Film schildert die verbleibenden zwei Tage, Autor Tim McCanlies stammt selbst aus Texas und schrieb das Drehbuch bereits in den 80ern. Die Realisierung dauerte über zehn Jahre, weil er die Regie des sehr persönlichen Films niemand anderem überlassen mochte. (12.25 Uhr, Pro 7)

Hilfsdienste („Gonin“)

Die Fünf, die sich da zum ganz großen Coup zusammenfinden, haben wenig gemein, außer dass sie in ihrem jeweiligen Metier nachhaltig gescheitert sind. Trotzig versuchen sie die Schicksalswende zu erzwingen, indem sie einen Yakuza-Obersten berauben. Dem ist durch den Ehrenkodex seines Berufstandes aufgegeben, den unerhörten Fürwitz der Gelegenheitsgangster schleunigst zu ahnden. Der einäugige Profikiller Kyoya übernimmt die Aufgabe mit ausgesuchter Höflichkeit und unverstelltem Vergnügen . . . Gespielt wird Kyoya von Takeshi Kitano, der selbst eine Reihe ähnlicher, von grimmigem Humor durchsetzter Gangster-Epen auf dem Kerbholz hat, hier aber seinem Kollegen Takashi Shii als Darsteller zu Diensten war. (23.15 Uhr, Pro 7)

Täterschaft („Sein Leben in meiner Gewalt“)

Da man in diesen Tagen mit Schuldzuweisungen schnell bei der Hand ist, kommt Sidney Lumets Polizeidrama nicht unpassend. Nach einer Vergewaltigungsserie ist Ian Bannen als Verdächtiger dem von erschöpfenden Dienstjahren und einer unglücklichen Ehe zermürbten Ermittler Sean Connery ausgeliefert. Bannen macht trotz intensiver Verhöre keinerlei Angaben. Schließlich geht Connery allein in den Vernehmungsraum. Und verliert die Nerven . . . (1.35 Uhr, ARD)

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