piwik no script img

kate-hers RHEE, KünstlerinEinblick (766)

Foto: Michael Hurt
Zur Person

Die in Seoul, Südkorea, geborene kate-hers RHEE wuchs in einer Arbeiterfamilie in Detroit auf. Mit 12 lernte sie, mit einem Gewehr zu schießen, war aber nicht besonders gut darin. Mit 14 lernte sie Autofahren und besaß mit 25 einen Pick-up-Truck. Mit 32 zog sie nach Berlin und hörte auf, Englisch zu sprechen, als Kunstprojekt und um Deutsch zu lernen. Sie arbeitete als Barista, Englischlehrerin, Filmvorführerin, Museumspädagogin, Kellnerin, Hotelmanagerin, College Recruiter, Hochzeitsfotografin, Lehrassistentin, Verkäuferin, Videoeditorin und Buchhalterin. Jetzt ist sie endlich eine Vollzeitkünstlerin. Bis 6. 4. zeigt die Galerie Irrgang / Meanwhile.Elsewhere kate-hers RHEEs Einzelausstellung „Past Persephone“ (s. oben).

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

kate-hers RHEE: Ich habe kürzlich eine spannende und immersive Soundperformance in der Galerie dam dam im Koreanischen Kulturzentrum von GRAYCODE und jiiiiin besucht. Mir kommen die besten Ideen bei Liveauftritten von Klangkünstlern oder Musikern.

Die Ausstellung über den Kurator Frank Wagner in den KW hat mich sehr bewegt. Außerdem bin ich gespannt auf die aktuellen Arbeiten von Otobong Nkanga im Martin-Gropius-Bau.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Ein Freund hat mich zu seinem Auftritt im LoopHole in Neukölln eingeladen, einem kleinen Klub für Soundexperimente, den ich auf jeden Fall öfter besuchen werde. Ich verpasse auch keine Veranstaltung bei einBuch.haus in Prenzlberg, bei denen das Konzept des Buches als Kunst im Mittelpunkt steht.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Ich benutze kaum noch Social Media, um Zeit zum Lesen zu finden. Im Moment lese ich „The Boy Kings of Texas: A Memoir“ des mexikanisch-amerikanischen Autors Domingo Martinez und „Pachinko“ von Min Jin Lee aus Korea. Vor Kurzem habe ich das Buch „Negro Spirituals“ bekommen, herausgegeben in den 1960ern von Janheinz Jahn. Es macht viel Spaß, all die Lieder auf YouTube zu finden.

Was ist dein nächstes Projekt?

Ich bereite mich auf eine Gruppenausstellung im Juni in der Galerie Wedding im Rahmen des „Soft Solidarity“-Programms vor. Und ich bin diesen Sommer Artist-in-Residence der Incheon Art Platform in Südkorea.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Mein Nachmittagsschläfchen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen