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Kürzlich ist der Fotograf Aristidis Schnelzer in Berlin an die Karl-Marx-Straße gezogen. Seine Neuköllner Nachbarschaft lernt er gerade erst kennen.

Von Aristidis Schnelzer

Rolf wohnt seit 15 Jahren an der Karl-Marx-Straße. Ich treffe ihn zufällig genau auf Höhe des neuen Prestigeprojekts „Kalle Neukölln“. Das ehemalige Kaufhaus in der Karl-Marx-Straße 101 wird umgebaut und bekommt ein neues Nutzungskonzept – inklusive höherpreisigem Foodmarket und Rooftopbar. Beworben wird das Projekt mit den Schlagworten „Kiez-Kreativkosmos“, „Work & Leisure“ und „Dachgartengenusslandschaft“. Rolf, der sich zu Beginn unseres Gespräches über die stetig steigenden Mieten im Kiez beschwert und sich eine verkehrsberuhigte Karl-Marx-Straße wünscht, hält nichts von dem Umnutzungsvorhaben. Der Gentrifizierungstrend, der in ganz Berlin um sich greift, sei längst in Neukölln angekommen. Dennoch wohnt Rolf gerne hier. Die für den Kiez so charakteristische bunte und lebendige Nachbarschaft wird bleiben – daran wird auch eine „Kalle“ nichts ändern.

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