jüdischer liederabend im st. pauli theater : Ein Stück vom Himmel
„Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ – wer denkt da nicht an Marlene Dietrich und das Berlin der 20er und frühen 30er Jahre? Wenig später erlitt der Komponist Friedrich Hollaender das gleiche Schicksal wie viele andere jüdische Künstler: Seine Lieder wurden von den Nazis als „undeutsch“ eingestuft und verboten. Mit der Emigration von Hollaender, Heymann, Spoliansky, Nelson und Jurmann verlor Deutschland einige der kreativsten Komponisten dieser Zeit.
Der Liederabend „Ein Stück vom Himmel“ will diese zerstörerische Zäsur und seine Folgen für jüdische Künstler beleuchten und an ihre Werke erinnern. Ulrich Waller und Dietmar Löffler haben die Hommage an die fünf jüdischen Komponisten zusammengestellt; neben Liedern wie „Veronika, der Lenz ist da“ gehört auch weniger Bekanntes zum Repertoire. Ein prominentes Ensemble – unter anderem mit Katja Riemann und Natalie Wörner besetzt – setzt die Gratwanderung zwischen Leichtigkeit und Schwermut, Erfolg und Verfolgung musikalisch in Szene. kaf
Mo, 28.6., 20 Uhr, St. Pauli Theater