jenseits der lesum : Jeder für sich
Ist es nicht toll, wie in Bremen-Nord die Kultur tobt? Wie viele entsprechende Einrichtungen es gibt, mit genügend Energie, sich gegenseitig zu beharken?
kommentar vonHenning Bleyl
Zumindest ist soziologisch spannend, wie das viel gelobte bürgerschaftliche Engagement nach hinten los gehen kann: Wenn sich Vereinsvorstände mit Eitelkeiten und der Absteckung ihrer Claims beschäftigen. So hat Ex-Kuba-Chef Udo von Stebut durch seine Kito-Übernahmephantasien viel Porzellan zerschlagen, von dem auch partnerschaftlich hätte gegessen werden können. Im Kito andererseits hat man sich in seinem Autonomiedrang gerne bestätigen lassen.
Genauso unproduktiv sind die Begehrlichkeiten der Parteien. Dass die CDU den Kuba als „ihr“ Projekt begreift, macht die Zusammenarbeit mit den anderen (personell ebenfalls parteipolitisch gefärbten) Häusern nicht leichter. Dabei könnte Bremen-Nord von einem Kulturverbund außerordentlich profitieren. Gegenüber der Stadt, dem ÖPNV, beim Marketing und so weiter. Gerade Kito und Kuba – kaum 500 Meter voneinander entfernt – könnten sich mit ihren räumlichen Möglichkeiten wunderbar gegenseitig bespielen. Aber selbst das scheitert an Personen und Parteien: My Kulturzentrum is my castle.