itb am rande: Perlen im Pazifik
Kennen Sie Quito? Quito – das ist der Ort, der einem einfällt, wenn die Freunde beim Stadt-Land-Fluss-Spielen Quedlinburg nicht mehr als Stadt durchgehen lassen. Quito ist aber auch die Hauptstadt Ecuadors, der Andenrepublik am Äquator, die jährlich 600.000 Touristen besuchen.
Kommentarvon RICHARD ROTHER
Damit es mehr werden, war Ecuador nicht nur groß auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) vertreten, sondern am Dienstagabend auch im Hotel Adlon. Mit gebackenen Bananen, gelben Maiskolben und Salsamusik für die versammelten Reisejournalisten und -veranstalter. Natürlich gab es auch eine Tombola. Einen Hauptgewinn gab es nicht; jede Reise in das Land mit der großen Artenvielfalt ist schließlich einer.
Kein Wunder, dass die Staatssekretärin des Tourismusministeriums bei der Verlosung äußerste Strenge walten ließ: War der Gewinner einer Reise nicht im Saal, hatte er Pech. Der Nächste bitte! So kam auch ein junger Mann mit Nickelbrille noch zu seinem Gewinn: einer zweitägigen Kraxeltour auf einen der höchsten Vulkane der Anden. Ein anderer Jüngling zog das größte Los seines Lebens: eine Woche Galapagosinseln, Jachtausflug inklusive.
Die verständliche Freude – schließlich ist nach dem Tankerunglück der größte Teil des Ölteppichs an den Perlen des Pazifiks vorbeigeschwommen – währte allerdings nicht lange. „Ach ja, die Reisen sind alle ohne Flug“, sagte die Glücksfee beiläufig. Der Mann mit der Nickelbrille zerknüllte sein „Certificate“. Der andere Gewinner blieb gelassener: Er erzählte allen von seinem Los. Bis eine ältere Dame ihm den Gutschein abnahm, nachdem sie ihm einen Hunni unter dem Tisch zugesteckt hatte. Der Mann war darüber sehr glücklich. Klar, dass er später weghörte, als man ihm erklären wollte, der Gewinn sei viel mehr wert gewesen. Auch das zeigt die ITB: Reisen bilden.
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