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italiens regierung streitet über neues geld

„Der Euro verschärft die Spannungen“

Während alle anderen Regierungen der Euro-Zonen-Länder die neue europaweite Währung mit Enthusiasmus begrüßten, zeigt sich Italiens Regierung unfreundlich. Persönlich, so ließ sich Reformminister Umberto Bossi von der rechtsgerichteten Lega Nord am Mittwoch vernehmen, sei ihm der Euro ziemlich egal, und das werde so auch bei den meisten Italienern sein. Verteidigungsminister Antonio Martino erklärte, der Euro werde die nach wie vor bestehenden politischen Spannungen in Europa eher noch verschärfen. Auch Wirtschaftsminister Giulio Tremonti findet „den Gedanken, wonach der Euro angeblich Frieden bringt und Kriege beendet, etwas seltsam“. Er könne sich bremsen, einen Weg mitzugehen, der da von „fahnenschwenkenden Herrentieren, Wunderheilern, Schamanen und Bankern“ lärmend beschritten werde. Was zu starken Spannungen in der Regierung führte: Außenminister Renato Ruggiero kritisierte in ungewöhnlicher Schärfe die zitierten Kabinettskollegen. Ministerpräsident Silvio Berlusconi griff auf seine Art ein: Der Euro-Kritiker schweigt.

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